• Dein Warenkorb enthält keine Artikel!

      Möglicherweise hast du noch keine Artikel in den Warenkorb gelegt oder deine Session ist in der Zwischenzeit abgelaufen.

      Bitte prüfe allenfalls, ob Cookies in deinem Browser zugelassen sind.

    Produkt-Bewertung

    God of War

    zum Produkt

    Andreas B.

    Spektakulärer Neuanfang und gelungene Neuausrichtung.

    Eines vorweg: Ich bin kein Fan von God of War und war es auch nie. Ich würde mich bis zu diesem Titel eher als Gelegenheitskonsument bezeichnen.
    Und genau das macht beim neusten GOW keinen grossen Unterschied. Dank neuer Geschichte und neuer Spielmechanik ist dieser Titel bestens geeignet für Neueinsteiger.

    Zugegeben, Kenner der alten Titel dürften sich sowohl schneller ins Gameplay einfühlen, als auch mehr von der Neuen Story auskosten können. Alleine um die Aktionen, Reaktionen und Gefühle von Kratos richtig verstehen zu können, rate ich jedem Neueinsteiger sich wenigstens eine Zusammenfassung der alten Story zu Leibe zu führen.

    Die Handlung von God of War bleibt in diesem Titel noch auf dem Boden. (Wobei sie für Kenner der Nordischen-Mythologie doch einiges an Tiefe aufweist und zudem überraschend akkurat erzählt wird) Es wird darauf geachtet ein gutes Fundament vorzubereiten für nachfolgende Titel. Dazu gehören zahlreiche Andeutungen wie es weiter gehen könnte und eine saubere Charaktereinführung. Der Fokus liegt wie den meisten bekannt sein dürfte, auf dem Sohn von Kratos. Wie bereits bei Ellie in The Last of Us wird eine gründliche Beziehungsgeschichte erzählt. Wenngleich ich ohne gross zu überlegen sagen muss, dass mir Ellie um Längen besser gefallen hat. Zu oft geht mir Atreus mit seinem verhalten und seinen Sprüchen auf die Nerven. (Aber das ist natürlich Ansichtssache)

    Dafür schafft es God of war den Nebencharakter sinnvoll und taktisch klug ins Gameplay einzufügen. Atreus ist wohl einer der nützlichsten Partner seit langen in einem Game. (Und Kratos als ausgezeichnete Hauptfigur darf man natürlich auch nicht vergessen!)

    Bleiben wir gleich beim Gameplay. Das Kampfsystem und auch die Perspektive wurden generalüberholt. Waren die vorangegangenen teile auf schnelle Finger getrimmt, gibt sich die Steuerung des neusten Titels nun eher träge und kommt schnellen Händchen nicht mehr nach. Dank der engen Schulterperspektive ist das Spiel zudem mehr fokussiert. Zwar kommen die Kämpfe dadurch noch krasser rüber als früher und das mitten-drin Gefühl ist ausgezeichnet, aber die Übersicht ist stark eingeschränkt. Bei hektischen Kämpfen mit mehreren Gegnern, kann dies besonders mühsam sein.

    Nichts desto trotz finde ich das Kampfsystem ausgezeichnet. Denn es ist ein System bei dem sowohl Hirn als auch Geschick gefragt ist und nicht nur banales button mashing. So dürften unvorsichtige Spieler bereits bei mittlerem Schwierigkeitsgrad, regelmässig in Walhalla begrüsst werden. Insbesondere bei den zahlreichen Bossgegnern ist die richtige Kombination aus Angriff, Ausweichen, Blocken, Atreus, Rage, Heilung und der richtigen Ausrüstung wichtig.
    Auf den höheren Schwierigkeitsstufen kommt oftmals die „Trial an Error“ Methode zum Zug. Versuchen möglichst lange überleben und so viele Informationen sammeln wie möglich, während man vom Boss zerlegt wird.

    Neben den Kämpfen wartet GOW erwartungsgemäss mit etlichen kleinen Rätzel auf, welche sich auf moderatem Anspruchsniveau bewegen. (Dafür mit guter Abwechslung.)

    Ein Punkt bei dem ich mit GOW aber definitiv nicht so zufrieden bin, ist die Menüführung. Das Verwalten von Ausrüstung geht zwar nach einer Weile in Fleisch und Blut über, aber ist wie auch die Aufträge-Verwaltung und Wegpunkt-Markierung wenig intuitiv und eher mühsam.

    Neu bei GOW ist eine gewisse spielerische Freiheit. So würde ich das Spiel als pseudo Open World bezeichnen. In verschiedenen Bereichen können mehr oder weniger frei Aufträge angenommen, Gegenstände gesammelt, oder der Story nachgegangen werden. Je weiter der Story-Fortschritt, desto grösser wird die Map. Und je höher der Skill, desto mehr kann in den Abschnitten erledigt werden. Dies führt zu einem ausgeprägten Back Tracking.
    Wer dieses Detail rein negativ betrachtet, könnte daraus schliessen, dass die Entwickler damit den insgesamt eher geringen Umfang kompensieren wollen. Dies gilt sowohl für die Level-Grösse, als auch die Gegner- und Quest-Vielfalt. (Aus der Perspektive eines Open World-Games mit Rollenspiel Ansätzen.) Andererseits ist es doch wesentlich interessanter, beim Back Tracking etwas Frisches zu sehen und neue Dinge zu sammeln.

    Etwas schade finde ich zudem, dass es nach dem Durchspielen (100 % beim aktuellen Durchgang), abgesehen von einem höheren Schwierigkeitsgrad, kaum Anreize für ein Wiederspiel gibt.

    Aber lassen wir die Schwarzmalerei und kommen zu einem weiteren erfreulichen Punkt von GOW; der fantastischen Optik. Wunderschöne Levels, spektakuläre Action und dazu eine deftige Soundkulisse mit passendem Soundtrack, ergeben eine wirklich grossartige Atmosphäre. (Wenngleich ich nach dem optisch fantastischen Horizon Zero Dawn vom letzten Jahr, nicht mehr so schnell ins Staunen komme.)
    Bei der Sprachausgabe muss es in meinen Ohren natürlich die englische sein. (Insbesondere Mimir gefällt mir hier ganz besonders ;)

    Lange Rede kurzer Sinn: Auch wenn ich nicht Ganz den vielen Lobeshymnen nachsinge die hier grösstenteils dargebracht werden, bin ich dennoch absolut zufrieden mit diesem kurzen, aber epischen Ausflug in die nordische Mythologie und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.


    Gesamt
    87%
    Grafik
    92%
    Sound
    85%
    Story
    80%
    Technik Schwierigkeit

    +Grossartiges Setting und spektakuläre Präsentation

    +Stimmiger Sound und tolle englische Synchro

    +akkurate Story-Inhalte bezüglich der nordischen Mythologie

    +motivierendes Kampfsystem und ein toll ins Gameplay integrierter Nebencharakter

    -eher überschaubarer Umfang und ausgeprägtes Back Tracking

    -Figur von Atreus hat hohes Nerv-Potential

    -Menüführung und Wegpunksystem wenig intuitiv und begrenzt übersichtlich

    -Durch die enge Schulterperspektive ist die Übersicht bei Kämpfen mit Aggressoren aus mehreren Richtungen mangelhaft.


    gespielt: 47h | beendet: |18.05.2018
    Avatar

    Andreas B.

    Status: Aktiv


    Ist diese Bewertung hilfreich?

    Ja Nein
    Übersicht