Ein einzigartiger „Kunst-“ Film, der einen schon mal durch eine 6 minütige Szene sitzen lässt, in der wir Rooney Mara’s Charakter lediglich einen Kuchen essen sehen, während sie mit den Emotionen kämpft und ihre Gedanken ordnet. ^^ / :'(
Die Szene ist zwar absolut glaubwürdig und stimmig – allerdings weckt sie auch ein unbehagliches Gefühl bis hin zu ungeduldiger Langeweile (in Abhängigkeit zum Szenenverständnis und unseren Gefühlen / Erfahrungen) – etwa auch weil wir a.) das Ganze vielleicht gar nicht sehen möchten, b.) es uns nicht mehr gewohnt sind, dass eine Kamera lange auf einer Szene ruhen bleibt.

(Die heutige Unterhaltungsindustrie ist ja grösstenteils derart „actiongeprägt“ – in Verbindung mit zig Kameraschnitten –, dass in nahezu jeder Minute etwas Interessantes passieren muss.)

So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich zu hören, dass viele Leute das Kino während dieser Szene sogar verlassen haben. Dabei unterstreicht diese u.a. sehr gut eine der Hauptthematiken des Films „Das unweigerliche Verstreichen der Zeit und unserer Rolle darin“. Der Film adressiert dies auch mit vielen visuell prägenden Bildern - aber an anderer Stelle auch mit einem depressiv stimmenden Monolog über das menschliche Vermächtnis und dem daraus zu ziehenden Kontext, dass Nichts ewig währt.

Im Kontrast dazu erzählt der Film aber auch eine Geistergeschichte. Diese ist zwar nicht wirklich gruselig, doch durchaus effektiv darin, dem Film eine spannendere und hoffnungsvollere Note zu verleihen. (Obwohl durchaus Grusel-Potenzial vorhanden gewesen wäre - trotz des darstellerisch simpel gehaltenen Bettlaken-Kostüms.)

Unkonventionell darf man letztendlich (u.a. neben dem gewählten Filmformat) auch noch das Ende bezeichnen. Einige dürften sich unbefriedigt ihrer Zeit beraubt fühlen – andere verstehen die Absicht dahinter besser. ^^

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