85%
No More Heroes: Heroes' Paradise
No More Heroes ist so etwas wie eine Hass-Liebe. Auf der einen Seite glänzt das Spiel mit genialen Charakteren / Bosskämpfe, blutigen Metzelorgien, frischem Humor und abgefahrenen Ideen... - auf der anderen Seite enttäuscht die Gebietserkundung mit
...
mehr
No More Heroes ist so etwas wie eine Hass-Liebe. Auf der einen Seite glänzt das Spiel mit genialen Charakteren / Bosskämpfe, blutigen Metzelorgien, frischem Humor und abgefahrenen Ideen... - auf der anderen Seite enttäuscht die Gebietserkundung mit einer mühsamen Fahrzeugsteuerung, schlechter Umgebungsgrafik, einer Zwangsinstallation von 2.8 GB, langen Ladezeiten und anderen Unzulänglichkeiten. Ob das Spiel mit dem Move-Controller oder dem Standard-Controller mehr Spass macht, muss hingegen jeder für sich selbst entscheiden.
Die Story selbst ist (mal von einigen kleinen Twists abgesehen) schnell erzählt; Von einer scharfen Blondine um den Finger gewickelt, findet sich unser Hauptcharakter Travis plötzlich in einer Killerorganisation wieder, welche aus mehreren Top-Assassinen besteht. Doch die Blondine macht uns schnell klar, dass Sie an Verlierern kein Interesse hat, und so schickt sich Travis an, die Nummer 1 der Organisation zu werden - was wie in "Afro Samurai" zahlreiche Rangkämpfe mit sich bringt.
Um gegen die Top-Tier List der Assassinen-Gemeinschaft antreten zu dürfen, ist vor jedem Hauptkampf jedoch eine saftige Gebühr fällig. Das benötigte Geld scheffelt man sich in zahlreichen Nebenmissionen zusammen: Neben diversen Mordaufträgen (Metzel-Aufgaben trifft es zwar besser) gibt es dabei auch so einige Reflex- und Geschicklichkeitsaufgaben zu absolvieren. Da sammelt man (innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens) Früchte oder Tiere ein, mäht den Rasen, gibt Booten Fahnensignale, tankt Autos auf usw. Mit der Zeit erhält man zudem Zugriff auf ein Fitnessstudio und einen Waffenshop, wo sich der Charakter nach und nach etwas verbessern lässt.
Das erkunden der frei begehbaren Ortschaft ist aufgrund der dürftigen Fahrzeugsteuerung und der minimalistischen Grafik zwar nur bedingt interessant, immerhin lassen sich in Seitengassen gefundene Bälle (bis zu 49 Stück) später aber gegen zusätzliche Fähigkeiten eintauschen und in den zahlreichen grünen Containern findet man auch immer etwas Geld oder ein T-Shirt. Wer will, darf im Hauptmenü zudem alle gewonnenen Bosskämpfe wiederholen (Punktespiel) oder im Theatermodus (DLC) die Hauptcharaktere aus der Nähe betrachten. Auch ein NewGame+ ist möglich.
Fazit:
Wer sich in grafischer Hinsicht mit wenig zufrieden gibt und freude am Kampfsystem hat (testet am besten die Demo), der kann sich den Kauf (sofern man die Wii-Spiele nicht bereits besitzt) durchaus überlegen. Gerade die Boss-Fights wissen hier mehr als nur zu überzeugen, findet man in der Spielbranche doch nur selten so durchgeknallte Figuren, die dem Spieler auf Mild / Normal nicht nur einiges abverlangen, sondern auch auf sehr makabre und brutale Weise ihr Leben lassen - falls ihr gewinnt. ^^
weniger
+Schräge Story & durchgeknallte Charaktere
+Geniale Bosskämpfe
+Heisse Chicks ^^
+Kein 0815 Spiel
-Keine japanische Sprachausgabe
-Minimalistische Umgebungsgrafik / mühsame Fahrzeugsteuerung
-Teils unfaire Gold-Anforderungen
-Ladezeiten trotz Installation & veralterter Wii-Grafik