Vor dem Spiel habe ich schon sehr viele kritische Stimmen zu dem Spiel gehört, las aber hier eigentlich nur positives Feedback. Deswegen habe ich mich also etwas zwiegespalten an das Tales gewagt und wurde enttäuscht.

Sound:
Der Sound ist eines der grossen Pluspunkte im Spiel. Während des gesamten Spiels war die Musik stimmig und die Musik im Opening hat einen einfach nur gefesselt, man wollte unbedingt loslegen. Das ist meiner Meinung nach bisher das beste Opening in einem Tales.

Grafik:
Wie bisher bei allen Tales, sticht auch dieses nicht durch eine tolle Grafik hervor, hat jedoch seinen eigenen Charme. Die Grafik war durchgehend Stimmig und auch die Anime Zwischensequenzen waren gut inszeniert. Auch hier sticht vor allem das Opening hervor. Leider gab es für meinen Geschmack etwas zu wenig Zwischensequenzen.

Story:
Und schon sind wir beim grossen Manko im Spiel, der Story. Kaum hat man das Tutorial durch und erreicht die erste Stadt, erfährt man wer der Endboss sein wird. In den bisherigen Tales gab es immer diverse Plottwists, der Unterschied zwischen Gut und Böse verschwand oftmals und man wusste nicht mehr, ob man wirklich das Richtige tut. Aus Gegnern wurden Verbündete, jeder hatte seine Beweggründe und die Charaktere hatten oftmals eine bewegende Vergangenheit. All das vermisst man in diesem Tales. Man baut während der ganzen Geschichte nie wirklich einen Bezug zu einem der Charaktere auf. Es werden zwar oftmals Probleme angedeutet, dies geschieht aber meist zum falschen Zeitpunkt und wird dann nur sehr oberflächlich behandelt.

Multiplayer:
Der Multiplayer ist wie in jedem Tales vorhanden, aber auch hier ist er nicht wirklich brauchbar. Man kann schlichtweg im Kampf einen anderen Charakter zusätzlich steuern, aber durch das "Armatization" System kann man nur zu zweit Spielen. Man kämpft zwar mit 4 Charakteren, aber bei der Armatization fusionieren zwei davon und man ist dannn schlussendlich nur noch zu zweit. Der dritte/vierte Spieler schaut dann nur noch zu.

Kampfsystem:
Das Kampfsytem ist grundsätzlich sehr gut und es gibt Unmengen von Möglichkeiten, aber hier versagt das Spiel leider beim erklären. Man wird nicht während des Spiels langsam an das Kampfsystem herangeführt, sondern man wird von Informationen erschlagen. Alle paar Minuten taucht ein neuer Bildschirm mit neuen Tipps und Tricks auf. Irendwann verliert man den Überblick und steht mit einem grossen Fragezeichen da.

Inventar:
Ich führe dieses Kapitel absichtlich auf, da es in diesem Tales eine grosse Bedeutung hat. Bisher gab es einfach immer von Händlern Gegenstände mit diversen Stats und man wusste schlichtweg, welches Item besser ist. Man wusste, in Magier braucht Int und der Krieger braucht Stärke. Das ist in diesem Tales grundsätzlich ebenfalls so, aber die Skills sind auf den Gegenständen abgelegt. Jeder Gegenstand hat 4 mögliche Slots mit bis zu 4 Skills. Total gibt es 50 Stück. Durch das Fusionieren von Gegenständen werden die Skills geändert, aber auch der Gegenstand verbessert. Dann gibt es noch verschiedene Fusionen und Reihenfolge von Skills auf dem Skillbrett... Man hat jetzt also einen Gegenstand mit besseren Grundwerten aber schlechteren Skills, welcher ist jetzt besser? Welche Skills sind für welchen Char gut? Dann können nur identische Gegenstände(Name) fusioniert werden und je nachdem bleiben die Skills erhalten, ändern oder verschwinden sogar....
Nach dem Lesen der Erklärung hier, habt ihr wahrscheinlich ein riesen Fragezeichen über dem Kopf und genau so wird es euch dann auch grösstenteils im Spiel ergehen.

Fazit:
Für mich handelt es sich hierbei um das bisher schlechteste Tales, was ich je gespielt habe. Für mich war eine durchdachte Story immer einer der zentralen Punkte in Tales und genau hier scheitert Zesteria. Auch wollte man mit dem Kampfsystem und Ausrüstungssystem etwas neues ausprobieren und sowohl dem Anfänger wie auch Profi etwas bieten, versagt hier aber leider mit zu komplexer Mechanik. Ebenfalls ist das Binden von Skills auf die Ausrüstung ein kompletter Fehlgriff.

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