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    Produkt-Bewertung

    Playstation VR (Sony)

    Michel B.

    Wer im Europapark bereits eine Achterbahnfahrt mit einer VR Brille erlebt hat, weiss in etwa was er bekommt. Auch wenn das Feeling nicht ganz dasselbe ist (fehlende Beschleunigungskräfte sowie erhöhte Gefahr für Motion-Sickness).

    Alle Anderen dürfen sich wohl in etwa ein 3D Medium (Spiel / Film) in der Ego-Perspektive vorstellen, mit dem Unterschied, dass man einen freien (und von der Aussenwelt abgekoppelten) "Rundum-Blick" hat. Die räumliche Tiefenwirkung ist dadurch auch um ein vielfaches intensiver, als dass, was wir uns von den 3D Kinos / TVs gewohnt sind. Bei "Eve: Valkyrie" weiss man z.B. innert kürzester Zeit nicht mehr, wo oben und unten ist. In "RIGS: Mechanized Combat League" bewegen sich die Arme (Schusswaffen) anhand der eigenen Kopfbewegungen. Wer früher in Rennspielen drei Monitore für einen 180 Grad-Blick angeschlossen hat, braucht in "Driveclub VR" nur leicht seinen Kopf zu drehen. Die Grösse des TV's / Monitors spielt dabei ebenfalls keine Rolle mehr. Kurzum: Man ist mittendrin - statt nur dabei. ^^

    Doch Achtung: Die widersprüchliche Wahrnehmung der Sinnesorgane (das Auge nimmt eine wilde Bewegung wahr, der Betroffene spürt aber, dass er still sitzt), begünstigt wie erwähnt auch Motion Sickness (Reisekrankheit). Auch ist zu beachten, dass man mit aufgesetzter Brille und Kopfhörer kaum noch was von seiner Umwelt mitbekommt, was seine ganz eigenen Tücken haben kann. Insbesondere, wenn viele Kabel rumliegen, ein Haustier rumspringt, eine Kerze brennt oder lustige Kollegen zu Besuch sind (Selfies). ;)

    Grafisch ist zu sagen, dass man gegenüber regulären HD-Spielen (natürlich auch Hardwarebedingt) klare Abstriche hinsichtlich der Bildschärfe, Kantenglättung und Texturqualität hinzunehmen hat. Verwöhnte Spieler dürften die grafische Brillanz somit eher ernüchternd finden, was dementsprechend auch das VR-Erlebnis schmälert. (Je nach Erwartungshaltung.)

    Hinzu kommt, dass bei dunklen Szenen mit Grauwerten das "Gitternetz / Pixelraster" des Displays sehr gut zu erkennen ist. (Zum Beispiel in "Here they lie" oder "Until Dawn - Rush of Blood".) Was in etwa so aussieht, als würde ein dichter Staubschleier über der Brille liegen. (Der für mich störenste Aspekt dieser Brille / VR-Technik, zumal sie einen aus der Spielimmersion reisst.)
    Wie gut da die PC-Brillen (Rift / Vive) abschneiden, weiss ich leider nicht. Durch die optische Vergrösserung des Displays (man blickt ja sozusagen mit Lupen darauf) wäre eine höhere Auflösung / bessere Displaytechnik allerdings schon wünschenswert (gewesen).

    Die Verarbeitung des Gerätes ist ansonsten gelungen. So liegt die VR-Brille auch Brillenträgern bequem und leicht auf dem Kopf. Beim aufsetzen/abziehen ist jedoch trotzdem Vorsicht geboten. Das Gerät macht zwar einen stabilen, durchdachten Eindruck, wer jedoch einfach nur "daran reisst", kann auch dieses Gerät (oder die eigene Brille) leicht beschädigen und infolge falscher Handhabung +/- 500Fr.- in den Sand setzen. Dazu gehört auch das Putzen der Lensen mit Flüssigkeiten oder nicht dafür vorgesehenen Tüchern oder direkte Sonneneinstrahlung.

    PS. Der Umstand, ein Display direkt vor Augen zu haben, bewahrt einen übrigens NICHT vor den Nachteilen einer Sehschwäche, wie z.B. der der Kurzsichtigkeit. - Leider. ;)

    Hardwaretechnisch zu kritisieren ist desweiteren die etwas angestaubte Technik der PS3 Move-Controller und der Kamera. Zumal Körperbewegungen nachwievor suboptimal ausgelesen und wiedergegeben werden. (Häufiges Nachzentrieren, Blickverschiebungen die sich nur mit einem Spielneustart reseten lassen, begrenzter Kamerawinkel - wobei vorallem Lichtspiegelungen Störungen verursachen.) Auch bleibt abzuwarten, wie gut sich das VR-Erlebnis (auf der PS4) letztendlich verkauft. Bleiben die Verkäufe hinter den Erwartungen zurück (man denke da z.B. an die Playstation Vita), ist es doch fraglich, wie gut das Gerät letztendlich mit Spielen versorgt wird. (Entwicklungskosten und Absatzmarkt.) Aber dies wird, wie so oft, die Zeit zeigen. (Aktuell liegt es ja eher an Sony genügend Geräte ausliefern zu können.)

    Abschliessendes Wort:
    Mir macht die Playstation VR / VR-Technik (trotz aktueller Kinderkrankheiten / Hardwareschwächen) extremen Spass. Und zwar einfach nur, weil sich Spiele und Filme damit neu entdecken lassen! (Ähnlich wie damals mit Super Mario 64 - welches das Genre des dreidimensionalen Jump ’n’ Runs begründete.) Und das nach 30 Jahren Spielerfahrung, beginnend bei Arcade Pacman und all den spassigen Zwischenstopps (Amiga, Gameboy, Game Gear, SNES, N64, Dreamcast, Windows PC, Gamecube, Xbox, Xbox360, PSP, PS2, PS3, PSVita, PS4 und WiiU). :)

    Ausserdem will ich noch Anmerken, dass man die VR Technik am besten kurz selbst erlebt / angetestet haben sollte. (Eine Anspielstation gibt es bei WOG in Oberentfelden - aber sicher auch in einigen anderen Shops).


    Gesamt
    85%
    Verarbeitung
    85%
    Design
    90%
    Komfort
    90%
    Preis/Leistung
    80%
    Ergonomie

    +Tolles, neuartiges Spielgefühl

    +Erschwinglicher als die PC-Konkurrenz (Oculus Rift / HTC Vive - Dafür aber auch technisch nicht in allen Bereichen gleich stark)

    +Bequeme Verarbeitung / Leicht verständliche Anleitung (Kameraeinstellungen dafür eher etwas umständlich)

    +Faszinierende 3D Tiefenwirkung / Kein Kabelwechsel dank HDMI-Verteilerbox (Processor-Unit), welche auch 4K Inhalte (PS4 Pro) an den TV weiterleitet (Nicht jedoch HDR-Signale!)

    -Technisch stösst man schnell mal an einige Grenzen (schwache PS4 Hardware, angestaubte Move-Technik)

    -Kabelsalat (je nachdem wie man sich einrichten kann) / Nicht so pflegeleicht wie ein Controller (Schweiss, Haare, Staub) ;)

    -Mageres Line-Up (je nach Genrevorlieben) / Es kann zu einer Abwanderung des Bildes kommen (suboptimale Kameratechnik) und nicht alle Spiele lassen eine (optimale) Neuzentrierung zu = Spielneustart

    -Grafisch vielleicht etwas ernüchternd (Erwartungsabhängig) / Irritierendes "Fliegengitter" (Displaytechnik / Auflösung) - Siehe Text / Man sollte sich vor dem Kauf vergewissern, dass man nicht unter Motionsickness leidet


    |17.10.2016
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    Michel B.

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