Produkt-Bewertung

Days Gone

Markus K.

Days Gone schien schon bei der ersten Ankündigung die Meinungen ein wenig zu spalten und obgleich ich von dem Spiel schon anfangs sehr angetan war, so muss auch ich eingestehen, dass Days Gone polarisieren wird.
Die wichtigste Frage die sich vielleicht viele stellen werden ist jene: Ist das Game 60 Euro wert. Ich wage zu behaupten ja, vorausgesetzt man weiss was einen erwartet.

Grundvoraussetzung um das Spiel zu mögen ist sicherlich eine gewisse Vorliebe für Zombies. Ja ich weiss, im Spiel selber werden die Untoten Freaker genannt, ändert jedoch alles nichts daran das es dumme Zombies sind. Mich persönlich stört dieser Umstand nicht, immerhin sind die Pilzdinger aus Last of Us auch Zombies und da stört es auch niemanden. Wer mit diesen Untoten Viechern nichts mehr anzufangen weiss, für den ist Days Gone vermutlich nichts.

Die zweite Grundvoraussetzung ist jene, man muss Open World Spiele einfach mögen. Und ja, es sind mittlerweile so viele Open World erschienen, dass ein gewisses Sättigungsgefühl unter den Spielern sicherlich vorhanden ist.Es muss daher jeder für sich selbst entscheiden ob er noch eine weitere Open World verträgt oder eben nicht.

Und hier liegt vielleicht auch schon ein wenig das Kernproblem von Days Gone. Wir haben auf der einen Seite Titel wie Witcher 3 und Horizon Zero Dawn die einen wirklich fabelhaften Job erledigten um eine tolle Geschichte zu erzählen, gleichzeitig aber auch durch interessante Missionen und Nebenquests das Hauptgame ausgezeichnet ergänzten.
Auf der anderen Seite haben wir die unzähligen Ubisoft Open World welche mit lahmer Story und langweiligen Missionen einem Spieler die wertvolle Lebenszeit rauben, die man sicherlich sinnvoller verbringen könnte.
Das Problem das Days Gone hat ist jenes, dass es weder ein Witcher 3 noch ein Assassins Creed und Frau Cry Open World Gedöns ist. Qualitativ, so wage ich zu behaupten liegt Days Gone irgendwo dazwischen.

Auf der positiven Seite hätten wir sicherlich die Story. Ich behaupte von mir jetzt einfach, dass ich ein grosser Singleplayer Fan und allgemein auch ein grosser Fan von Sonys First Party Spielen bin. Diese Storylastigen Spielerfahrungen alla Last of US und God of War um nur ein paar wenige zu nennen, treffen einfach voll meinen Geschmack. Days Gone ist hier keine Ausnahme. Die Story wird spannend erzählt und auch die Charaktere können überzeugen. Gut erzählerisch kommt man nicht an die Finesse eines God of War oder The Last of Us ran aber hey ich wurde bis jetzt toll unterhalten, was will ich mehr?

Grafisch ist der neue Open World Titel der Syphon Filter Macher (bitte macht ein neues Syphon Filter) sehr opulent. Die Open World sieht einfach nur fantastisch aus. Das Setting weiss zu begeistern und sehr beeindruckt wahr ich vom dynamischen Wetterwechseln. Egal ob Regen oder Schnee, das Wetter sieht fantastisch aus und wirkt sich auch u.a auf das Fahrverhalten des Bikes aus.

Die Soundkulisse ist auch sehr stimmig und bis auf ein paar vereinzelte Soundaussetzer hatte ich nie Probleme. Ich spiele das Spiel nun seit fast 30 h und hatte so gut wie keine Bugs was vermutlich auch mit den vielen Updates zusammenhängt die sehr kurz nach Release erschienen sind.

Das herumfahren mit dem Bike macht einfach übel Laune- einzig den zu hohen Spritverbrauch könnte man eventuell mit einem weiteren Patch beheben. Auch nach zig Bike Updates frisst das Bike meiner Meinung nach zu viel Sprit. Das kann manchmal ein wenig nervig sein.

Das Highlight schlecht hin sind die gewaltigen Horden, die man als Spieler nach und nach ausschalten wird. Spassig, nervenzerfetzend und bockschwer. Genau so muss es sein. Ich freue mich schon darauf nach Abschluss der Hauptstory alle Horden niederzumetzeln.

Kommen wir aber nun zu den negativen Aspekten des Spiels.

Die Missionen sind zu viel 0815. Soll heissen sehr oft dreht sich das Missionsdesign nur darum einige Zombienester oder einige Gegnercamps auszuschalten. Oft liegt der Fokus auch nur darauf, fahre in den nächsten Ort und besorge Gegenstand x. Interessantes Missionsdesign kommt leider nur viel zu selten in dem Game vor, was ich persönlich sehr Schade finde. Gerade Witcher 3 und Horizon Zero Dawn zeigen wie man es richtig macht.
Es ist insofern auch Schade, da dass Game Play grundsolide, obgleich nicht herausragend ist. Gerade eine Spielwelt wie Days Gone würde so viel Potenzial für abwechslungsreiches Missionsdesign hergeben, leider haben wir es in diesem Game mit viel zu viel Copy and Paste Missioenn zu tun. Hier erinnert das Game zu recht mehr an die ganze Ubisoft Grütze als an Games wie eben Witcher 3. Schade.

Einen weiteren negativen Aspekt finde ich auch ist das sehr langsam voranschreitende Level System. Es dauert einfach ewig lange, bis man sich bessere Waffen und bessere Updates für sein Bike kaufen kann. Hier hätte etwas mehr Balance nicht geschadet.

Fazit: Ich möchte noch anmerken, dass ich das Game noch nicht komplett durchgezockt habe. Jedoch wage ich zu vermuten, dass meine Wertung laut Stand heute nicht mehr kolossal abweichen wird.
Ich tue mich wirklich schwer Days Gone zu bewerten. Auf der einen Seite gefällt mir die Open World, die Story und die Charaktere. Auf der anderen Seite haben wir leider 0815 Missionsdesign und diverse andere kleinere Fehler die eine höhere Wertung leider ausschliessen. Macht das Game Spass. Ja auf jeden Fall. Ja Days Gone ist sein Geld wert, vorausgesetzt man weiss was einen erwartet. Es ist kein God of War oder Last of us. Es ist aber auch kein The Order 1886 ( komischerweise finde ich das Game noch heute sehr unterhaltsam) und auch kein Crackdown 3.

Ich denke, dass meine Bewertung fair ist und vergebe dem Titel 78%. Days Gone ist ein spassiges Spiel dass einen sehr gut unterhält bis die richtigen Kracher erscheinen. Ich jedenfalls bin gespannt was Sony Bend als nächstes aus dem Hut zaubert. Ich glaube, dass Bend solide Arbeit geleistet hat und glaube, dass Sony Bend ein Studio mit grossem Potenzial ist.