Insgesamt betrachte ist Ghost Recon ein sehr gelungenes Spiel. Es gibt einige Aspekte des Spiels, die noch nicht ganz fertig scheinen, aber der Spielspass ist enorm.

Als erstes möchte ich einige Negativpunkte hervorheben. Wirklich ekelhaft lästig sind die unmöglichen Spawnpunkte. Wenn du mal in einer Mission scheiterst, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass du einen halben Kilometer weit weg und hinter einer Klippe gespawnt wirst - ohne Fahrzeug weit und breit. Weiter geht’s mit den zugegebenermassen doch relativ massig vorhandenen Bugs. Teilweise eckst du an unsichtbare Dinge an, oder Autos krachen gegen unsichtbare Wände - alles schon erlebt. In Anbetracht der grossen Map ist das für mein Befinden aber absolut legitim. Es kann und muss auch nicht alles so perfekt laufen in so einem grossen Open World. Was ich hier auch noch negativ ankreiden will sind die zu Beginn einer jeder Session lang dauernden Ladezeiten. Teilweise wartest du bis zu zwei Minuten, bevor du loslegen kannst. Das reicht nochmal für einen Toilettengang und Bier aus dem Kühlschrank holen. Aber wenn du die ebenfalls langen Ladezeiten der Assassin’s Creed-Spiele anschaust, dann scheint das bei Ubisoft ein generelles Problem zu sein. Vielleicht kann ich hier zum Schluss noch die etwas unrealistisch agierenden NPC’s anfügen. Wenn du dich mühsam hinter einer Ecke versteckst und dich deine Gegner suchen, dann kann es gut möglich sein, dass deine Kameraden den Gegnern direkt vor der Nase durchlaufen - und deine Gegner es nicht mal merken. Hat mir oft das Herz in die Hose rutschen lassen.

Gut, genug lamentiert. Das Spiel hat auch seine guten Seiten.

Allen voran natürlich das wundervolle und episch grossen Open World. Unglaublich, wie gross hier die Liebe zum Detail ist. Du spielst in einer vielseitig gestalteten Welt, die von Wüsten-, Berg-, Schnee-, See-, Prärie- und Dschugellandschaften alles, wirklich alles zu bieten hat. Hier lohnt es sich, wenn du einfach mal an einem Hügel stehen bleibst und ein Blick in die wundervolle offene Welt wirfst. Sowas hätte ich eigentlich nur der GTA-Franchise zugetraut, auch wenn deren GTA 5-Open World gegen die von Ghost Recon nur ein kleiner Furz ist. Danke Ubisoft! Was ich auch positiv hervorheben möchte, ist der langanhaltende Spielspass. Ich bin eigentlich kein Fan von 30-Stunden-Stories. Aber bei Ghost Recon hätte sie locker doppelt so lang werden können ohne dass mir langweilig geworden wäre. Stimmt zwar, dass die Missionen sehr repetitiv und auch nicht wirklich anspruchsvoll sind. Aber die Möglichkeit zum taktischen Vorgehen hat’s mir absolut angetan. Mit Hilfe von all den Gadgets (Drohne, Fernglas usw.), die dir zur Verfügung stehen, kannst du mit ein wenig Geschickt und Geduld eine ganze Militärbasis eliminieren, ohne dass auch nur irgendjemand etwas davon mitkriegt. Für Schleicher und Camper das reinste Paradies!

Ich hoffe, dass noch viele Patches kommen werden, die das Spiel noch mehr spielenswert machen, ich werde auf jeden Fall wieder mal einschalten. Aber jetzt gibt’s zuerst Mass Effect: Andromeda!

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