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    Produkt-Bewertung

    DanganRonpa: Trigger Happy Havoc

    Michel B.

    DanganRonpa ist ein Visual Novel* das den Spieler in erster Linie geschichtlich (und weniger durch seine Rätsel und Spielaufgaben) bei der Stange hält. Wer ein gutes Englisch-Verständnis hat und mit dem Genre und der japanischen Anime-Stilrichtung des Spiels etwas anfangen kann, sollte sich das Spiel aber unbedingt mal näher ansehen. Denn meiner Meinung nach ist das Spiel sein Geld ebenso wert, wie "Virtues Last Reward" oder "9 Hours, 9 Persons, 9 Doors".

    *A visual novel is an interactive fiction game, featuring mostly static graphics, most often using anime-style art or occasionally live-action stills (and sometimes video footage). As the name might suggest, they resemble mixed-media novels.

    Zur Story:
    Diese beginnt damit, dass man mittels Lotterieziehung in eine Schule aufgenommen wird, die (von dir abgesehen) nur Studenten aufnimmt, die in einem "Spezialgebiet" als "ultimativ" angesehen werden. Ob man nun das ultimative Popsternchen am Himmel, ein ultimativer Baseballstar oder der ultimatve Bikergang-Leader ist, spielt dabei aber nicht wirklich eine Rolle. ^^
    Kaum angekommen, verlieren die Studenten jedoch erst mal ihr Bewusstsein und als sie wieder zu sich kommen, erklärt ihnen ein masochistischer Teddybär auch schon die neuen Spielregeln der Schule. Gefangen und von der Aussenwelt abgeschnitten werden alle Studenten vor die Wahl gestellt, den Rest ihres Lebens in Gefangenschaft zu verbringen, oder aber einen ihrer Mitstudenten umzubringen und damit eine Freikarte nach draussen zu gewinnen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass der Mord nicht zum Mörder zurückverfolgt werden kann. Zu diesem Zweck erhält jeder Student Zeit für die Untersuchung der Mordtat, deren Beweise dann in einem Gerichtsverfahren vorgelegt werden. Wird der Mörder entlarvt, wird dieser wiederum selbst mit dem Tod bestraft. Kommt der Mörder mit der Tat davon, endet das Spiel dagegen, da in diesem Fall alle anderen Schüler mit dem Tod bestraft werden.

    Hier macht das Spiel meines erachtens auch fast alles richtig. Zwar ist die Geschichte wegen des "Teddybären" und anderen skurilen Ideen nicht unbedingt "realitätsnahe", aber dafür sind die Charaktere sehr interessant, die Mordfälle (und Exekutionen) überraschend originell und der weitere Geschichtsverlauf derart spannend, dass man sich nur schwer davon losreissen kann. Etwas schade ist jedoch, dass auf ein bestimmtes Ereignis (welches doch ein paar mal Erwähnt wird) nicht gross eingegangen wird. In Japan ist herzu jedoch noch ein Buch erschienen, für welches sich online bereits Fanübersetzungen finden lassen. Wer NACH beendigung des Spiels mehr über die Story-Hintergründe erfahren will, kann u.a. folgende Seite besuchen: http://danganronpa2mirror.tumblr.com/private/55281173239/tumblr_mpuaivpbtc1sarnfu

    Zum Gameplay:
    Rätsel wie in" Virtues Last Reward" oder "9 Hours, 9 Persons, 9 Doors" finden sich leider keine im Spiel. Auch beginnen die Verhandlungen erst dann, wenn man alles abgesucht bzw. alle Beweise gefunden hat, weshalb man eigentlich auch nichts wichtiges verpassen kann.
    Die eigentliche "Schwierigkeit" des Spiels liegt deshalb nur darin;

    a.) die Zusammenhänge richtig zu verstehen (indem z.B. die Handlungsabfolge des Mordfalls mit den richtigen Bildern ergänzt wird)
    und b.) herauszulesen, wann eine Behauptung mit welchem Argument oder Beweismittel hinterfragt bzw. wiederlegt werden kann.

    Je nach Schwierigkeitsstufe erhöht sich dabei die Anzahl der möglichen Argumente (wobei natürlich immer nur eines richtig ist) oder die Schwierigkeit, dieses im richtigen Moment einzubringen. Denn ein Argument wird nur dann akzeptiert, wenn dieses auch deutlich vorgebracht wurde, d.h. unwichtige Satzeinwände spielerisch vom Bildschrim entfernt wurden. Dies erfolgt hauptsächlich über Reaktions- und Rythmusaufgaben die den Verhandlungsabschnitt spielerisch abwechslungsreicher gestalten.

    Da der Handlungsablauf selbst aber kaum beeinflusst werden kann (nur ein alternatives Ende) und sich die wenigen Interaktionsmöglichkeiten spielerisch nur wenig unterscheiden, hält sich der Wiederspielwert jedoch zugegeben in Grenzen. Dies ist zugleich aber auch der einzige Kritikpunkt den ich dem Spiel vorwerfen kann.

    Ausserhalb der "Gerichtsverhandlungen" verbringt man die Zeit wiederum damit, die 3D Umgebung abzusuchen und sich mit anderen Charakteren zu unterhalten. Die Steuerung durch die Gänge ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, bietet aber auch eine praktische Schnellreisekarte. In den Räumen selbst wechselt die Steuerung dagegen zu Point & Klick um, so dass man sich eigentlich nur in den Gängen frei bewegen kann.
    Will man einen Charakter näher kennenlernen, kann man diesen Ansprechen und ein Geschenk überreichen. Wobei die richtige Geschenkwahl nicht in jedem Fall nachvollziehbar ist. Vertraut sich der Charakter dir an, wird das entsprechende Charakterprofil um einige Informationen ergänzt, was auch mit zusätzlichen Fähigkeitspunkten und Skills belohnt wird. Diese wirken sich jedoch fast nur auf die Reaktionsspiele während den Verhandlungen aus und sind für das beenden des Spiels auch nicht wirklich notwendig. Zudem hat man nur selten Gelegenheit für solche Gespräche, weshalb man während des ganzen Storyverlaufs kaum mehr als 3-4 Charakterprofile ergänzen kann. Wer alle Trophys haben will, muss das Spiel deshalb zwangsläufig mehrmals durchspielen - und den anschliessenden Schulmodus nutzen, der auf den ersten Blick aber einen etwas verwirrenden Eindruck hinterlässt. Hierzu schreibe ich evtl. später noch etwas mehr.

    Audio-Visuell ist das Spiel ansprechend gestaltet. Zwar gibt es grafisch gesehen sicher bessere Spiele (zumal Danganronpa zuerst auch für die PSP erschienen ist) - aber die Charakter-Sprites, Videosequenzen, Artworks und Räume sind für ein Visual Novel allemal hübsch genug, dass man sich gut in das Spiel hineinleben kann. Zur Vertonung ist zu sagen, dass (aufgrund des enormen Textumfanges) nur wenige Textabschnitte komplett vertont wurden, dafür aber viele Sätze mit stimmungsvollen Aufmerksamkeitsfloskeln beginnen. Insbesondere die optionale japanische Sprachausgabe hat mir hier sehr gut gefallen. Stimmungsvoll ist auch die Musikuntermahlung. Zwar wiederholen sich diese immer mal wieder, aber gestört hat mich das kaum.

    Wer ein Fan von Spiel-Galerien ist, darf mit den gewonnenen Monokuma-Münzen übrigens auch wieder zahlreiche Artworks, Szenenbilder, Musikstücke und Videos freischalten. :)

    Fazit: Wer Visual Novels mag und/oder einfach mal wieder eine gute, bedrückende und unkonventionelle Story erleben will, kommt an Danganronpa nicht vorbei. "Virtues Last Reward" und "9 Hours, 9 Persons, 9 Doors" sind zwar spielerisch gesehen etwas anspruchsvoller und wenig linear - dafür punktet Danganronpa aber mit Charakterinteraktionen und einer leicht besseren oder zumindest verständlicheren Story, zumal man hier nicht wie in den beiden anderen Spielen mehrere Spielenden durchlebt haben muss, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Und Teil 2 ist ja auch bereits angekündigt. (Solche Spiele darf es auf der Vita ruhig mehr geben.) :)


    Gesamt
    94%
    Grafik
    87%
    Sound
    88%
    Story
    94%
    Innovation

    +Spannende und unkonventionelle Story

    +Interessante Charaktere

    +Audio-Visuell ansprechend

    +Wahlweise englische oder japanische Sprachausgabe

    -In Japan ist ein Buch zum Spiel erschienen, dass ein spezielles Ereignis genauer erläutert (Hier leider nicht zu haben / Es findet sich online aber eine Fanübersetzung)

    -Der zusätzliche Schulmodus sieht auf den ersten Blick nur wenig ansprechend aus (wird erst nach einmaligem duchspielen freigeschaltet)

    -Die Story lässt sich kaum beeinflussen, was den Wiederspielwert verringert (Virtues Last Reward bot hier einen etwas offeneren Handlungsstrang)

    -Auch wenn man früher auf die Lösung kommt, muss man alle Verhandlungspunkte von A-Z durchgehen - man kann also nicht selbst wählen, wie welche Beweise vorgelegt werden


    gespielt: 22h | beendet: |25.02.2014
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    Michel B.

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