Ich verstehe nicht ganz, warum Unity so schlecht ankam und Syndicate so viel besser. Im Grunde genommen finde ich Syndicate nämlich nicht viel anders, ausser dass es keinen Co-Op Modus mehr hat (manche halten das für gut, ich hielt das aber für eine gute Neuerung) und sich der Spielablauf etwas dynamischer anfühlt. Dynamischer im Sinne, dass man dank dem Bezirk-Systems und dessen Aufgaben nicht gleich nur immer dasselbe macht, sondern immer wieder in andere verschiedene Nebenaktivitäten verlockt wird. Besonders dass die Bezirke eine Levelschwierigkeit hatten fand ich gut - mir gings nämlich wirklich so - dass mich das beim Durchstreifen eines zu hohen Bezirkes doch etwas abschreckte, hier etwas zu durchsuchen (obwohl man als etwas fortgeschrittener Spieler auch als Low-Level ziemlich viel machen kann!). Ebenso motiviert dieses System das Erobererherz eines jeden Spielers, also echt eine coole Sache!
Ebenso cool ist die neue Mobilität der Kutschen. Die Kutschenfahrten lenken sich einfach und gut und auch bei Verfolgungsjagden wurde das Wechseln zu anderen Kutschen gut umgesetzt. Ubisoft hat das echt gut hinbekommen. Das, und das neue Gadget des Enterhakens. Der ist meiner Meinung nach die beste und mittlerweile doch etwas notwendige Neuerung. Mit ihm können nun Kritiker der Bewegungssteuerung von AC problemlos und nur mit einem Zug über wirklich grosse Distanzen geleiten, ohne nerviges Herunter- und wieder Hochklettern. Ich finde zwar auch, dass das empor Klettern von Hauswänden zu einem Assassins Creed gehört, dennoch ist der Enterhaken eine gängige und sehr schmackhafte Alternative geworden. Ausserdem verhindert er für Hobby-Kletterer ja nichts!
Positiv ist im Übrigen wieder die Grafik. Es sieht zwar nicht besser oder schlechter aus als die letzten zwei AC, ist aber trotzdem noch sehr üppig, wenn man wieder die Grösse der Stadt und dessen Detailreichtum ansieht. Mir ist zwar aufgefallen, dass im Vergleich zu Unity weniger Menschen auf den Strassen sind, was aber dank dem neuen Kutschen- Schiff- und Schienenverkehr nicht weiter stört. Ausserdem denke ich, war es ein smarter Schritt von Ubisoft, um die Performance optimal zu halten und um nicht den gleichen Absturz-Schlamassel von Unity zu wiederholen! Ein ganz grosses Lob, gibt es noch für die Stadtmap. Die ist nun in Farbe, sieht wunderschön aus und lässt sich leichter bedienen als je zuvor. Bravo, warum auch nicht gleich so bei Unity (dort war die Map meiner Meinung nach unterirdisch...)?!
Abzug gibts bei mir bei der Story. Die Missionen sind einfach zu eintönig und lasch, da war Unity besser (geschweige denn Black Flag!)! Die neuen Spielelemente wurden für mich zu wenig miteinbezogen. Zum Beispiel: Jetzt gibt es den Enterhaken - warum konnte man nicht eine Mission gestalten, die für den zugeschnitten war? Nix! Und das stört einfach langsam. Ubisoft sagt, sie wollen Neues in der AC-Reihe schaffen, ja bitte - dann macht mal doch, nicht bloss immer die gleiche Schleicherei und Kletterei, die sich besonders hier in Syndicate stets gleich anfühlt. Schade.
Fazit: Assassins Creed: Syndicate überzeugt mit den frischen Spielelementen Enterhaken und zum ersten Mal in einer AC-Reihe mit Fahrzeugen, fängt wunderbar die Londoner Stadt und dessen Charaktere ein, versagt aber bei der Missionsgestaltung und abwechslungsreicheren Nebenaktivitäten. Dennoch: Fans können zugreifen!

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