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    Produkt-Bewertung

    Resident Evil: Revelations 2

    Michel B.

    Revelations 2 kann in vielen Bereichen überzeugen. Unverständlich ist jedoch (und ich meine völlig unverständlich), wieso sich die Story nicht auch online, bzw. nur im geteilten Bildschirm zu zweit spielen lässt. Denn der split-screen Modus eignet sich letztendlich nur sehr bedingt für Co-op-Runden. Gerade auf kleineren TV-Geräten sind deutliche Nachteile bei der Übersichtlichkeit, der Treffergenauigkeit und der Spielstimmung zu verzeichnen. Und das nicht nur, weil die beiden Teilabschnitte formatsbedingt nicht den ganzen Bildschirm ausfüllen. Auch taktischen Spielabsprachen fällt so weniger Gewichtung zu.
    Im Einzelspielermodus wird man auf höheren Schwierigkeitsstufen dagegen schnell mal mit einem unfairen Schwierigkeitsgrad konfrontiert, da sich die Partnerfiguren nun mal schlecht gleichzeitig steuern lassen bzw. die KI den eigenen Part auch nur mittelmässig umzusetzen vermag (Stichwort: Speedruns & unsichtbarkeits-Modus) = WTF Capcom? WTF! Alleine diesem Umstand ist es dann auch geschuldet, wieso ich dem Spiel KEINE 90er Wertung vergeben kann. Selbst wenn sich der Co-op Modus an einem Bildschirm mit der Freundin vielleicht besser anbietet.

    Actionjunkies dürften dagegen wohl kritisieren, wieso die jeweiligen Partnerfiguren (eine temperamentvolle Teenagerin und ein kleines Mädchen) keine Schusswaffen verwenden können / wollen. (Was zumindest in einem vom mir gelesenen Onlinetest kritisiert wurde.) Dabei sind es gerade diese Charaktere die dem Überlebenshorror eine neue Würze / taktische Tiefe verleihen, was nicht nur mir grossen spielerischen Spass bereitet. (Mal davon abgesehen, dass eine Waffe ohnehin nicht in Kinderhände gehört.)

    Während man als Moira die Gegner z.B. mit der Taschenlampe zu blenden versucht, für das Auffinden von Objekten und Geheimnissen zuständig ist oder Türen und Gegnern schon mal mit dem Brecheisen den Rest gibt, versucht sich die kleine Natalia an besonderen Schatzkisten, kleinen Durchgängen, mit Ziegelsteinen und als wertvolle Informantin für Gegner und deren Schwachstellen. Das Item-Management fällt dabei übrigens ebenfalls vorbildlich aus (auch im Co-op Modus).

    Zum Umfang: Die Story bietet mit 4 Kapiteln à jeweils zwei Erzählungen und zwei Zusatzepisoden nicht nur für 10+ Stunden gute Unterhaltung, sondern dank zusätzlicher Modis und Belohnungen auch einen relativ hohen Wiederspielwert. Wer die Story nur auf einfach durchspielen und auch nicht wiederholen möchte, findet dagegen im Raid-Modus einen netten, zusätzlichen Zeitvertreib – inkl. Onlineanbindung für 2 Spieler. Allerdings lässt man hier dann vergleichsweise (und wie schon beim Vorgänger) nur noch die Waffen für sich sprechen, was doch etwas enttäuschend ist. "Süchtig machen" kann der Modus aber dennoch über einen längeren Zeitraum, auch weil das hochleveln der Charaktere, Fähigkeiten und Waffen in Verbindung mit einer vielzahl an Levels und Herausforderungen doch noch etwas mehr Spass macht, als z.B. in Black Ops 3.

    Mehr als stimmungsvollen Survival-Horror darf man allerdings auch vom Story-Part nicht erwarten, wenn es um den Horror als solches geht. Düstere Settings, starke Gegner und die übliche Munitionsknappheit können das Adrenalin (gerade in engen Räumen oder im Unsichtbarkeitsmodus) zwar in die Höhe treiben, ganz so beklemmend und erschreckend wie „Dead Space 1“ spielt sich Revelations 2 dann aber doch nicht. Auch in Gewaltdingen erreicht das Spiel (trotz 18er Freigabe) nicht dessen Härtegrad - oder den von Tomb Raider oder Resi 4. Zwar können einige Sofort-Toderlebnisse einen „angenehm“ überraschen, und Blut spritzt dabei auch nicht wenig, abgetrennte Körperteile kriegt man jedoch nicht zu Gesicht.

    Wem Resident Evil 4, 5, 6 oder Revelation 1 gefallen hat, dürfte aber auch mit diesem Teil seinen Spass haben. Teil 4 bietet zwar mehr Horror, Teil 5 ein besseres Co-op-Erlebnis (aufgrund des hier fehlenden Online-Parts) und Revelation 1 einen etwas anspruchsvolleren Raid-Modus, insgesamt gesehen darf man mit Revelations 2 – gerade auch zu diesem Preis – aber doch sehr zufrieden sein.
    Die neuen Supportcharaktere fügen sich gut ins Gameplay ein (frischer Wind), die Story weiss auf einem guten Niveau zu unterhalten, der spielerische Umfang ist zufriedenstellend, atmosphärisch geht man den vermutlich besten Mittelweg zwischen Resi 4 & 5, und die technische Seite gibt sich auch keine allzu grossen Blössen. (Flüssiger Spielverlauf, einige Landstriche und Wettereffekte wirken jedoch etwas kark.)


    Gesamt
    88%
    Grafik
    85%
    Sound
    87%
    Story
    90%
    Multiplayer
    80%
    Innovation Schwierigkeit Motivation

    +Das Prinzip mit den neuen Support-Charakteren gefällt / Atmosphärisch dichte Story

    +Grosser Umfang (Story + Raid) zu einem kleinen Preis

    +Neuzugang Moira Burton (1991) setzt die Serien-Tradition um süsse & starke Frauen fort. (Sofern man Gamecharaktere als sexy bezeichnen will.) 10/10 ^^

    +Alle Extra-Inhalte auf der Disc (Kein DLC-Code) - Wobei das Spiel trotzdem noch 2 Updates herunterladen "muss" (Die digitale Version setzt sich vergleichsweise aus +/- 20 Downloads zusammen)

    -Fehlende Onlineanbindung für den Story-Co-op-Modus = massiv verschenktes Potenzial, daher auch der Wertungsabzug

    -Raid-Modus leichter und geradliniger als beim Vorgänger

    -Events und Tagesmissionen setzen sich aus normalen Missionen zusammen und bieten daher wenig Neues

    -Hinweis: Man muss erst die Story angespielt haben, bevor man Zugang zu diversen Menü-Optionen inkl. Raid-Modus erhält, und im Raid-Modus wiederum die erste Mission, bevor man online spielen darf


    gespielt: 30h | beendet: |19.01.2016
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    Michel B.

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