Produkt-Bewertung

Dante's Inferno

Sebastian Z.

Ich grabe gerne ab und zu mal etwas ältere Spiele aus, die mir persönlich entgangen sind und ich damals bei Release nicht gespielt habe. In den letzten Tagen habe ich mir aus diesem Grund näher mit "Dante's Inferno" befasst, ein Spiel welches vor drei Jahren veröffentlicht wurde und sich im Genre Action-Adventure/Hack&Slay bewegt, wenn ich es mal so kategorisieren darf. Wie gewohnt legte ich also die Spiele-DVD ein und fragte mich was mir wohl bevor steht.

Story: 8.5/10
Wie es der Name des Spiels vermuten lässt, geht es in diesem Spiel heiss zu und her in der Hölle. Trotzdem, die Entwickler haben sich nicht an haufenweise Klischees bedient, weshalb das Spiel dann auch story-mässig Überraschungen verbirgt.

Das Spiel erzählt seine Geschichte zu Beginn solide, verliert aber im Verlaufe des Spiels an Reiz, worauf dann aber die Spannungskurve gegen Schluss noch einmal Bergauf geht. Mit anderen Worten: Zu Beginn des Spiels ist die Story der eigentliche Grund bzw. die Motivation das Spiel fortzufahren, was sich aber dann durch dieses wiederholtes Schema ändert. Die Story verläuft in diesem Abschnitt einfach zu linear und es wird für den Spieler zu schnell ein deutliches Muster erkennbar. Bekämpfe einen Haufen Gegner, meistere ein paar Klettereinlagen und sammle nebenbei ein paar Objekte. Wiederhole das Ganze. Die Bescheidene Anzahl an neuen Gegner macht dies auch nicht gerade besser.

Zum Glück nimmt das Spiel gegen Schluss aber nochmals Anlauf, wird erst Recht zur Herausforderung und zeigt nochmals was es spielerisch zu bieten hat. Das Sahnehäubchen bildet dann das etwas überraschende Ende - was ja eigentlich noch fortgesetzt wird... wie auch immer, ich bin gespannt.

Grafik: 10/10
Obwohl noch nie ein Mensch die Hölle gesehen hat, geschweige ihre Existenz bewiesen oder falsifiziert hat, hat wahrscheinlich jeder von uns klare Vorstellungen wie die Hölle aussieht. Trotzdem schaue ich in dieses Spiel hinein und entdecke neue Dinge, Wälder oder sogar Schnee in der Hölle. Dies Spiel definiert also klar seinen eigenen Stil und das Aussehen der Höllen-Bewohner. Zudem überbieten einige der Zwischensequenzen das grafische Niveau im Allgemeinen und somit noch mal was richtig schönes für die Augen.

Man sollte auch an dieser Stelle berücksichtigen, dass das Spiel immerhin schon ein paar Jährchen auf den Buckel hat und trotzdem mit heutigen Spielen mithalten kann. Deshalb, gut verdiente volle Punktzahl.

Sonstiges: 8.5/10
Klar, das Spiel ist nicht perfekt, womit ich dann auch bei den sonstigen Aspekten wäre. Da wäre zum Beispiel die Kamera-Ansicht. Was wahrscheinlich gut gemeint war, geht zwischendurch einfach mal so richtig auf den Sack, anders kann man es nicht ausdrücken. Es ist weder eine First-Person-Perspektive, noch eine wirkliche 3rd-Person-Ansicht sondern irgendein Gemisch zwischen 3rd-Person-Perspektive, der Überwachungs-Kamera-Ansicht und einem Satellitenbild. (Und ja, dies ist kein Witz.) Wegen dieser komischen Ansicht kann man bei einigen Passagen schlichtweg die Distanzen nicht abschätzen, weshalb man dann unerklärlich scheitert. Sätze wie: "Ich bin doch auf der Plattform gelandet...!", und "WHAT THE FUCK?!", werden wahrscheinlich auch bei dir keine Seltenheit sein.

Naja, andererseits macht das Spiel seine Arbeit ganz gut. Die Kämpfe machen Spass und das Erlösen verdammter Seelen gibt mir manchmal das Gefühl etwas besonderes zu sein. Einzig und allein wären ein paar Hinweise im Verlaufe des Spiels sicherlich nicht fehl am Platz gewesen und ein paar mehr Waffen im Arsenal auch nicht überflüssig. Zumindest gibt es Items die gesammelt werden können und mich im Einsatz stärken. Alles in einem spielt sich die Story beim ersten Durchgang gute acht Stunden.

Total: 90%
Ich bereue es dieses gute Stück nicht schon damals gespielt zu haben. Um es kurz zu fassen: Auf jeden Fall einen Kauf wert.

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