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    Produkt-Bewertung

    Battlefield: Hardline

    Loris M.

    Mich hat Battlefield Hardline alles in allem gut unterhalten. Es hat seine Macken, wodurch es sicher nicht den Höhepunkt der Serie darstellt einen solchen Verriss wie viele Fachmagazine und Websites abgeben hat das Spiel aber doch nicht verdient. Meine Aussagen beziehen sich übrigens nur auf die Kampagne, nicht auf den Multiplayer.

    Angesichts der Tatsache dass Hardline nur in 720P-Auflösung läuft (was der Auflösung der X-Box 360 entspricht) und man mancherorts las, dass die X-Box One Version total hässlich aussieht, mit stark verwaschenen Texturen usw, war ich von der Grafik doch ziemlich angetan. Natürlich wird niemandem das Kinn runterklappen aber schlecht sieht das Spiel nun wirklich nicht aus. Ich denke aber auch, dass man auf die 60 Bilder pro Sekunde hätte pfeifen sollen und stattdessen eine etwas höhere Auflösung bieten. Gerade angesichts des eher langsamen Tempos der Kampagne finde ich hätten es 30 Bilder pro Sekunde absolut getan.

    Punkto Geräuschkulisse, Soundtrack und Synchronisation gibt es nichts zu meckern: Die Geräusche tönen echt, der Soundtrack passt gut zum Setting und für die englische Vertonung hat EA viele "Serientäter" verpflichtet, die Serienfans wahrscheinlich kennen (ich kannte praktisch keinen). Von diesen hat man in der deutschen Version natürlich nichts, die deutschen Sprecher machen aber durchs Band einen hervorragenden Job, weshalb das nicht weiter schlimm ist.

    Das Polizeisetting finde ich eine sehr gute Idee, denn sind wir ehrlich, das Gegenwartskrieg/Terror-Setting ist mittlerweile doch sehr ausgelutscht. Und mit Filmen wie Heat im Hinterkopf auch absolut Shootertauglich.
    Die Story wäre eigentlich gut gelungen, das einzige Problem ist: Man hat die Geschichte so oder so ähnlich schon praktisch in jedem Polizeifilm oder eben -Serie schon zig mal gesehen, weshalb die ganze Handlung ein einziges grosses Klischee ist, die "Wendungen" kann man schon von Beginn des Spiels an kommen sehen. Nichtsdestotrotz ist wird die Geschichte von Nick Mendoza gut erzählt auch wenn hier ein frischerer Ansatz wirklich wünschenswert gewesen wäre.

    Beim Gameplay geht Battlefield Hardline merklich andere Wege: Während die Vorgänger zuletzt die Taktik praktisch vollständig über Bord geworfen haben und sich dem Konkurrenten Call of Duty angenähert haben, geht Hardline mehr in richtung Stealth und auch ein bisschen Bad Company 1.
    Man kann die Gegner per Handy scannen und sieht dann ihre Positionen mit Hilfe eines Dreiecks (wie der Feldstecher bei Battlefield 4). Zusätzlich sieht man auf der Minikarte aber auch ihr Sichtfeld damit man sich an sie anschleichen kann. Wenn man sich an einen Gegner angeschlichen hat kann man ihn mit der Waffe bedrohen und ihn dann verhaften. Das funktioniert bei bis zu drei Gegnern aufs mal, allerdings muss man dann darauf achten dass keiner die Waffe zieht. Sobald ein Schuss fällt eröffnen alle Gegner das Feuer. Wenn man es schafft eine Weile nicht entdeckt zu werden beruhigen sich die Gegner wieder und man kann sie wieder verhaften. Es gibt aber auch Szenen in denen man sich den Weg freischiessen muss. Zwischendurch gibt es immer wieder etwas grössere Gebiete in denen man sich einen eigenen Weg suchen kann, z.B. mit Hilfe von Enterhaken und Seilrutsche über Dächer. Die letzte Mission spielt denn auf einer grossen frei begehbaren Insel, die dann verschiedene Wege bietet um in das Anwesen zu kommen, um das es eigentlich geht. In diesen Szenen erinnerte mich Hardline stark an Crysis. Ob das etwas gutes oder schlechtes ist, ist Geschmacksache, mir gefielen diese Stellen sehr gut.
    Wer sich nun fragt wieso zum Teufel man die Gegner verhaften soll, wenn man auch in bester Dirty Harry-Manier alles wegpusten kann, was sich einem in den Weg stellt: Das hat mehrere Gründe. Zum einen kriegt man nur Punkte wenn man die Gegner verhaftet oder nicht-tödlich auschaltet, in den Levels gibt es auch immer einen oder mehrere per Haftbefehl gesuchte Gegner, die bei Verhaftung einen dicken Bonus geben. Bei jedem Levelaufstieg schaltet man neue Waffen und Ausrüstung frei. Wenn man einen Gegner aber erschiesst kriegt man überhaupt nichts. Das Levelsystem ist aber etwas unglücklich gelöst: wenn man immer schön Gegner verhaftet statt zu töten hat man in der Hälfte des Spiels bereits das Höchstlevel erreicht.
    Daneben gibt es aber auch noch einen wesentlich pragmatischeren Grund: Im offenen Kampf gegen mehrere Gegner zieht man extrem schnell den kürzeren. Auch die Munition ist vergleichsweise begrenzt: Als Hauptwaffe kann man nur eine Handfeuerwaffe nehmen, als Seitenwaffe kann man dann auch eine Mp, Schrotflinte usw. wählen hat aber dort insgesamt nur drei Magazine dabei. Wo man es sich von den Vorgängern und anderen Ego-Shootern gewohnt ist, hinter der Deckung hervorzulugen um dann kurz zu schiessen und wieder in Deckung zu gehen, funktioniert das bei Hardline nicht: praktisch alle Wände oder andere Deckungsmöglichkeiten sind nach wenigen Schüssen durchlöchert und bieten dann keinerlei Schutz mehr, weshalb man schon auf dem zweiten Schwierigkeitsgrad keine offenen Gefechte mehr riskieren sollte, da die Gegner einem sofort in ein Sieb verwandeln.
    Die künstliche Intelligenz der Gegner ist übrigens reichlich misslungen: Meistens laufen sie aufrechten Schrittes durch die Gegend, während sie auf euch schiessen; Deckung suchen sie praktisch nie. Da sie aber extrem genau schiessen ist Hardline wie gesagt trotzdem kein Zuckerschlecken.

    Wie gesagt hat mir Battlefield Hardline sehr gut gefallen. Natürlich ist keines der Gameplayelemente wirklich neu, im Kontext der Battlefieldreihe fühlt es sich aber trotzdem frisch an und das Schleichen-und-Verhaften Gameplay passt einfach besser zum Polizeiszenario als ein gewöhnlicher Shooter. Durch den Wechsel zwischen schleichen, offenen Schiessereien und dem erkunden grösserer Gebiete finde ich die Kampagne auch angenehm abwechslungsreich.
    Wer mit schleichen aber wirklich so gar nichts am Hut hat oder einfach nur ballern will, sollte um Hardline einen Bogen machen, denn wie gesagt ist die offene Konfrontation praktisch zu keiner Zeit eine echte Option.
    Wer Stealth-Spiele mag und mit der "nur" guten Grafik leben kann, sollte Battlefield Hardline zumindest mal anspielen.


    Gesamt
    85%
    Grafik
    84%
    Sound
    90%
    Story
    80%
    Multiplayer
    0%
    Schwierigkeit Steuerung

    +Trotz 720p ordentliche Grafik

    +Guter Sound(track) und Sprecher

    +Battlefield-untypisches Gameplay

    -schwache Feind-KI

    -Story ok aber arg nach Schema F

    -Verhaften-Feature teils merkwürdig


    gespielt: 10h | beendet: |20.03.2015
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    Loris M.

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