60%
Watch Dogs
An Spielemessen wurde dieses Spiel gross angekündigt und entsprechend kam der Hype-Train schon angefahren. Eine freie Spielwelt, in der man als Spieler Dinge hacken kann? Wie krass ist das denn?! Ich fasse meine Eindrücke nach längerer Testphase
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An Spielemessen wurde dieses Spiel gross angekündigt und entsprechend kam der Hype-Train schon angefahren. Eine freie Spielwelt, in der man als Spieler Dinge hacken kann? Wie krass ist das denn?! Ich fasse meine Eindrücke nach längerer Testphase zusammen.
Story: 6/10
Zu Beginn des Spiels wird man durch eine Mission geführt, die zeitgleich den Spieler in die Geschichte instruiert. Es findet daraufhin ein Wechsel in eine offene Spielwelt statt, was mich persönlich sehr irritiert hat. Dieser Wechsel von geführtem Gameplay zum offenen Spielkasten passt in meinen Augen nicht zum Konzept der Hacking-Funktion. Anders als bei anderen Titeln, wie beispielsweise GTA 5, braucht man bei diesem Spiel eine längere Eingewöhnungsphase. Bei mir dauerte diese Phase sehr lange, weshalb ich mich nicht eine längere Zeit am Stück mit diesem Spiel befassen konnte. Das Spiel schaffte es bei mir gerade deswegen nicht, mich auch wirklich zu begeistern.
Ähnlich dem Vorreiter in Sachen Open World Spiele GTA 5, werden auch hier in der offenen Spielwelt einerseits Nebenmissionen sowie Kampagne-Missionen angeboten. Watch Dogs nutzt in den Zwischensequenzen der Story-Missionen filmische Mittel um die Geschichte zu erzählen, was mir sehr gelungen erscheint. In den Missionen wird oft viel geschlichen und mit Vorsicht gehackt, selten kommt es zum grossen Schusswechsel. Dagegen bildet die offene Spielwelt ein krasser Gegensatz, denn in dieser muss man oft rasend durch die Strassen Chicagos vor der Polizei flüchten - und die kann ziemlich nervig werden.
Die Hacking-Funktion habe ich im Vorfeld angesprochen. Diese funktioniert logischerweise überhaupt nicht so, wie eigentliches „hacken“ in der realen Welt funktioniert. Das Hacken von Servern wird in Form von „Leitungen“ dargestellt, was wahrscheinlich eine Analogie zu einem Netzwerk darstellen soll. Diese Leitungen gilt es zu verbinden und den „Stromfluss“ zu bestimmten Punkten zu leiten. Das Prinzip scheint zu Beginn des Spiels eher zufällig und eher man realisiert, dass man sich irgendwo „reingehackt“ hat, ist es auch schon passiert. Im Verlaufe des Spiels nimmt der Schwierigkeitsgrad etwas Lauf und entsprechend wird das Hacken schwieriger, was im Endeffekt Spass macht. Sonstige Objekte, wie Beispielsweise Verkehrsampeln oder Schaltkasten, lassen sich im ganzen Spiel durch einfaches Knopfdrücken hacken.
In der offenen Spielwelt von Watch Dogs stehen frei wählbare Nebenmissionen zur Verfügung. Darunter sind auch beispielsweise „Digitale Tips“ oder „Fixer-Aufträge“. Letzteres sind Aufträge, in denen man beispielweise Autos von A nach B bringen muss, dies innerhalb eines bestimmten Zeitfensters. Die Fixer-Aufträge haben es mir wenig angetan. Eine willkommene Abwechslung waren hingegen die „Digitale Trips“, in denen man sich unter anderem schleichend durch eine Menge aggressive Roboter bewegen muss und die Stadt wieder befreit. Ich muss aber auch erwähnen, dass mir diese Nebenmissionen zu abschweifend daher kommen. Man hätte ruhig mehr Nebenmissionen mitpacken können, die auch mit Hacken etwas zu tun haben.
Grafik: 5/10
Die Grafik dieses Spiels ist sehr schlecht. Die Umgebung hat keine Details, die ganze Spielwelt scheint mit generischen Objekten gefüllt worden zu sein. Die Spielwelt hinterliess bei mir keinen originellen bleibenden Eindruck. Als wäre das nicht genug, ruckelt die grafische Ausgabe auch noch, beispielsweise beim Fahren mit dem Auto.
Abgesehen von der genannten Störung, gibt es auch noch Störungen in der Vertonung. Teilweise hinken die Untertitel der Sprachausgabe hinterher oder bleiben fix angezeigt und schalten gar nicht mehr. Nicht selten anzutreffen, sind die endlosen Ansagen der Polizei, die sich nach einer Störung nicht abschalten.
An dieser Stelle muss ich aber auch erwähnen, dass ein paar Dinge gut gelungen sind. Darunter sehe ich das abwechslungsreiche Leveldesign in den Missionen und interessante Wechsel zwischen den Locations. Ebenfalls gut gelungen, sind die filmische Zwischensequenzen, die zwar, ähnlich wie die sonstige Grafik an sich, schlecht aussehen, jedoch gut inszeniert sind.
Sonstiges: 7/10
An sonstigen Aspekten dieses Spiels gibt es wenig zu bemängeln aber auch wenig zu loben. Positiv geachtet habe ich die übersichtliche Navigation und die meist saubere und flüssige Steuerung. Ebenfalls gut gefallen hat mir der Skilltree, zumindest was die Übersicht angeht.
Eher schlecht angekommen ist bei mir die übertrieben schnelle und hartnäckige Polizei. Eine Mission kann an und für sich schnell vorbei sein, die abschliessende Flucht vor der Polizei beansprucht aber unnötig viel Zeit.
Darüber hinaus existiert im Spiel die Möglichkeit sich selbst Objekte für den Kampf zu basteln. Darunter sind Graten aber auch Elektroschocker. Leider wird der Spieler kaum in diese Thematik eingeführt und eine Notwendigkeit dieser Objekte innerhalb der Missionen ist ebenfalls inexistent. Ich kann mir gut vorstellen, dass man damit hätte viel mehr Abwechslung ins Spiel bringen können – aber eben, hierfür müssen diese Objekte auch essentiell ins Spiel eingebunden werden.
Wer sich an dieser Stelle fragt, ob ein Mehrspielermodus existiert, dem antworte ich mit einem „Jein“. Dies, weil online Spielmodi zwar existieren, diese aber völlig vom Spielgeschehen abschweifen und durch ihr zufälliges erscheinen auf der Spielkarte eher stören. Mehrspielermodi die man sich explizit aussucht, sind ebenfalls in dem Bereich und uninteressant. Man hätte diese Dinge auch gleich sein lassen können.
Total: 60%
Watch Dogs brachte eine gute Idee nur moderat bis sehr schlecht über die Bühne. Zwar ist die Geschichte spannend, jedoch will alles andere nicht wirklich, was wiederum das Spiel nicht wirklich geniessbar macht. Keine Kaufempfehlung.
Spezifikationen
Titel: Watch Dogs
Erscheinungsdatum: 27.05.2014
Altersempfehlung: PEGI 18+
Publisher: Ubisoft
Getestete Plattform: Xbox 360
Das Spiel wurde vom 16.10.2014 bis 13.12.2014 getestet und in diesem Zeitraum in etwa 15 Spielstunden investiert.
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