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86%
One Piece: Unlimited World Red - Strohhut-Edition
Die Story ist zwar nicht sonderlich originell - macht bisher aber doch weitgehend Laune. Selbst dann, wenn man die Serie (wie ich) nicht gesehen hat und damit zwangsläufig einige Anspielungen verloren gehen. Zumal man bei einer Serie wie "One
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Die Story ist zwar nicht sonderlich originell - macht bisher aber doch weitgehend Laune. Selbst dann, wenn man die Serie (wie ich) nicht gesehen hat und damit zwangsläufig einige Anspielungen verloren gehen. Zumal man bei einer Serie wie "One Piece" inzwischen halt doch so einige Orts- und Charakterkenntnisse voraussetzt. Gross stören sollte das aber Niemanden und ein gewisser Fanbonus gehört hier sicher auch mit dazu.
Was mir diesbezüglich dann am Spiel aber auch besonders gefällt, ist die japanische Sprachausgabe. Denn diese fehlt bei den deutschen Serienboxen, was auch der einzige Grund ist, wieso ich mir diese als Animefan nicht gekauft habe. Auch die restliche Spielvertonung wirkt stimmig, auch wenn echte Musik-Ohrwürmer bislang ausblieben.
Die Charakterpräsentation - vorallem die der Bosse - ist ebenfalls gut gelungen. Die Zwischensequenzen und Special-Moves sind hübsch anzusehen (wenngleich etwas kurz) und die Bosskämpfe sind spannend und fair. Im Kolosseum hat man hier zudem noch die Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad zu ändern, während es in der Hauptstory Checkpunkte und Heiltränke gibt. Einige Bonusquests sind dagegen nur für Profis oder hoch entwickelte Charaktere.
Zu tun gibt es ebenfalls mehr als genug im Spiel. Reaktions- und timingbasierte Minispiele wechseln sich mit Gebietserkundungen, vielen Prügeleien, dem Sammeln von Materialien, dem Ausbau der Stadt & einiger Statuswerte, Figureninteraktionen (Dialoge) und Kolosseumskämpfen ab - und man kann selbst steuern, was man wann gerade machen will.
Auch grafisch weiss das Spiel mehrheitlich zu gefallen.
Alles ist herrlich bunt anzusehen und technische Aussetzer hatte ich (bis auf ein paar Verbindungsunterbrüche im Ad-Hoc-Modus) auch noch keine.
So - nun aber auch noch zu einigen Kritikpunkten:
Obwohl das Spiel vieles richtig macht, kann dieses weder in der Story noch hinsichtlich des Kampfsystems vollends überzeugen. Die Story fokusiert dabei in erster Linie den Kampf gegen bekannte Seriengegner - und hier merkt man halt auch schon früh, dass das ganze nach einem gewissen Muster abläuft und damit wenig Überraschungen bietet. (Bisher habe ich 5 Missionen abgeschlossen und die Story wird von Mission zu Mission stärker vernachlässigt, was dem ganzen doch recht die Spannung nimmt.)
Auch qualitativ gibt es einige störende Unterschiede. Während die Stadt selbst mit dem Ausbau an Charme, Grösse und Möglichkeiten zunimmt, gibt es in den Hauptmissionen kaum mehr zu tun, als Gegner zu verprügeln, Tiere einzufangen und Charakterspezifische Objekte zu finden. Hier vermisse ich doch die eine oder andere zusätzliche Interaktionsmöglichkeit und einen originelleren Levelaufbau. Häuser und Türen sind in den Aussenbereichen z.B. nur kosmetischer Natur und Ruffis Gummiarme verkommen ebenfalls zu simplen Schlagwerkzeugen. (Konnte man sich zuvor noch beliebig durch die Lüfte schwingen, scheitert man nun bereits an kleinen Mauervorsprüngen.) Da können dann leider auch die zahlreichen Abzweigungen nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass man sich hier eigentlich nur durch inhaltlich leere Schlauchlevels prügelt.
Dass man dabei nicht jederzeit zur Stadt zurückkehren kann und einen immer nur zwei Freunde begleiten dürfen, macht die Sache auch nicht besser. Denn wer alles finden und einsammeln will, muss die Levels so fähigkeitsbedingt mehrmals absuchen.
Die Minsipiele und Bonusaufgaben (Quests) in der Stadt, sind zwar wiederum zahlreich - erreichen aber lange nicht den Funfaktor anderer Minispiele - wie z.B. dem Kartenspiel aus Final Fantasy 8 oder dem Blitzball aus Final Fantasy 10.
Der grösste Kritikpunkt meinerseits gilt aber dem Kampfsystem. Man kann zwar:
- reaktionsbedingte Aktionen wie Ausweichen, Verfolgen und Schützen auslösen,
- Combovorgaben nachkommen um einen Break-Zustand zu bewirken
- mit jedem Charakter hübsch präsentierte Superattacken auslösen (mehrheitlich deren 2)
- und auf zahlreiche Figuren zurückgreifen, die im Kampf auch gewechselt werden können...
ABER die Combo- und Movemöglichkeiten selbst sind derart bescheiden, dass die Kämpfe lange nicht so motivieren, wie dies z.B. bei einem Ninja Gaiden, Devil May Cry, Demon Souls oder Drakengard 3 der Fall ist. Denn wo andere Spiele den Charakter ausbauen (mit neuen Fähigkeiten, Waffen und Combos), bleiben sich die Charaktere hier eigentlich immer gleich. Sicher, neue Waffen würden hier keinen Sinn ergeben und das Spiel bietet dem Spieler dafür eine Vielzahl an Kampffiguren. Aber man hat hier halt doch auch so seine Charakter-präferenzen und da fällt es dann doch schnell mal negativ auf, wenn man immer wieder die gleichen Moves runterspulen muss und sich der Kampfanspruch im grossen und ganzen darauf beschränkt, im richtigen Moment die Aktionstaste fürs ausweichen oder blocken zu treffen. (Ansonsten ist man gut damit berraten, den Gegner von hinten anzugreifen und längere Combos mit bedacht einzusetzen.) Aber gut, hier sind meine Ansprüche auch einfach sehr hoch. ^^
Fazit: One Piece bietet dem Spieler eine Vielzahl an spassigen und abwechslungsreichen Aufgaben, kann dabei aber leider als RPG-Adventure in keinem Punkt neue Massstäbe setzen oder einen Suchtfaktor auslösen, der das Spiel zu mehr macht, als "nur" einem guten Spiel.
PSVita Besitzer sollten aber dennoch zugreifen. Zumindest, wenn ihr mit One Piece (oder mit Animes im generellen Sinne) etwas anfangen könnt und leichte Spielunterhaltung schätzt, die umfassend genug ist, dass man damit für viele Stunden Freude haben kann. ^^
PS. Angesichts dessen, dass die PSVita-Version kaum Grafiknachteile besitzt und Minispiele und Kolosseumskämpfe auch gut mal zwischendurch gespielt werden können, dürfte man mit der Handheld-Version evtl. sogar etwas besser beraten sein als mit den Konsolen-Versionen.
Nachtrag: Sorry @ Eiichiro Oda und alle One Piece Fans - aber eine derart uninspirierte und inhaltslose Story (verteilt auf 9 Missionen) ist mir bisher selten unter gekommen. Ihr könnt die Story durchspielen und Spass dabei haben - sicher. Nur erwartet bitte keine coole Geschichte, Handlungsverläufe, Dialoge oder Zwischensequenzen. Denn in diesem Punkt ist das Spiel einfach nur enttäuschend.
Dass ich das Spiel trotzdem nicht massiv abwerte, hat jedoch seinen Grund.
Zum einen, weil es so viele Bonusquests gibt, dass man den Inhalt der Hauptstory grösstenteils sowieso vergessen kann (müsste man diese nicht für die Freischaltung der Quests durchspielen),
und zum anderen, weil die Bonusquests im Multiplayer (Ad-Hoc only) auch einfach mehr Spass machen.
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