Murdered: Soul Suspect gehört zu einem Genre, das in den letzten Jahren, zumindest auf Konsolen, nicht mehr nennenswert vertreten war: dem Adventure. Gerade deshalb fand ich Murdered sehr erfrischend und hatte auf jeden Fall meinen Spass.

Die Grafik ist zwar nicht State of the Art, angesichts der Tatsache, dass Murdered ursprünglich als reiner X-Box 360 Titel entwickelt wurde sieht das Spiel aber doch sehr hübsch aus.
Die deutschen Sprecher hauchen den Charakteren glaubwürdig Leben ein und auch der Soundtrack ist hervorragend gelungen und trägt wesentlich zur dichten Atmosphäre bei.
Die Steuerung funktioniert gut, nur bei den Dämonen ist es teilweise etwas hakelig.

Die Handlung beginnt damit dass Detective Ronan O'Connor den mysteriösen Glockenmörder konfrontiert, von diesem durch ein Fenster geworfen und anschliessend mit sieben Schüssen in die Brust getötet wird. Als frischgebackener Geist erklärt ihm ein Geistermädchen, dass er noch etwas erledigen muss, bevor er in die nächste Welt gehen kann. Mit Hilfe der Teenagerin Joy macht er sich auf die Suche nach dem Glockenmörder, um diesem das Handwerk zu legen.
Die Geschichte ist sehr spannend und bleibt dank einigen Wendungen und (bösen) Überraschungen bis zum letzten Moment spannend.

Das Gameplay folgt traditionellen Adventuremustern: Ihr bewegt euch durch recht lineare Levels, sucht nach Hinweisen und kombiniert diese dann um Licht in die Geschehnisse zu bringen. Die Hinweise sind meistens nicht sehr schwer zu finden und auch amsonsten sind die Rätsel nicht übermässig schwer, das hat mich aber nicht weiter gestört, da man sich so ganz auf die Handlung und die unheimlich dichte Atmospäre konzentrieren kann.
Sporadisch trifft man auf Dämonen, die man in kleinen Stealthabschnitten umgehen oder auslöschen muss. Diese Abschnitte sind nicht besonders designt und stören die Atmosphäre mehr als sie zu unterstreichen, weshalb ich gut darauf hätte verzichten können.
Was nun den Vorwurf der fehlenden Waffen und Kämpfe betrifft: Murdered ist ein Adventure kein Action-Adventure: Wer hier Nahkämpfe und wilde Schiessereien erwartet hat sich das falsche Genre ausgesucht; mal ganz davon abgesehen, dass solche Passagen überhaupt nicht zum Szenario und zur Handlung passen würden und dadurch aufgesetzt wirken würden.

Murdered: Soul Suspect lebt ganz klar von der Handlung und der zum schneiden dichten Atmosphäre, das Gameplay dient mehr als Rahmen dafür. Wer also mal wieder etwas anderes spielen möchte sollte Murdered eine Chance geben, wer handfesteren Grusel sucht sollte vielleicht auf Evil Within warten.

---

---

---

---

Übersicht