Spielerisch hat sich gegenüber Heroes of Stalingrad nicht übermässig viel getan, Rising Storm ist also mehr Add-On als Nachfolger von RO 2. Was aber nicht heisst, dass es nicht gelungen wäre, ganz im Gegenteil! Das Pazifikkrieg-Szenario bringt frischen Wind ins Spiel für alle, die ob den endlosen Winterlandschaften des Originals langsam schneeblind werden.
Die eingeführten Detailänderungen sind überwiegend sinnvoll und bereichern das Spielerlebnis. Japaner können beispielsweise ihre Handgranaten zu Sprengfallen umwandeln, was für manchen schadenfrohen Lacher sorgt. Die Amerikaner dagegen zündeln nun mit einem Flammenwerfer herum, der zwar enorm stark ist, den Träger aber kilometerweit sichtbar und somit zum wahren Kugelmagneten macht.
Einen guten Job haben die Jungs von Tripwire vor allem im Bereich Balancing gemacht. Anstatt einfach zwei identische Teams mit unterschiedlicher Optik zu entwerfen, haben sich die Entwickler redlich bemüht, die realen Verhältnisse von damals zumindest ein bisschen umzusetzen. Will heissen: Die Amis sind technisch haushoch überlegen und bringen mit BAR, Tommygun, M1 Garand und Flammenwerfer klar die dickeren Wummen mit.
Die Japaner dagegen kämpfen mit teilweise museumsreifen Knallbüchsen und haben objektiv gesehen keine Chance. Aber: Die Achsenmächte haben eine Bandbreite an schmutzigen Tricks auf Lager, von den angesprochenen Sprengfallen über lautlose Katana-Kills bis zum Banzai-Angriff mit gezogenem Schwert oder (ungestrafte bzw. sogar mit Punkten belohnte) Selbstmordangriffe mit Handgranaten. Zudem haben sie auf den Maps oft die bessere Position, denn meistens müssen die Amis angreifen.
So entstehen zwei grundverschiedene Teams, die auch verschiedene Spielertypen ansprechen - das finde ich super! Auf den Servern wird jedenfalls kein Team bevorzugt, die Spieler verteilen sich (auch ohne Autobalance) gleichmässig, was meist ein Hinweis auf gelungenes Balancing ist.
Eine weitere Veränderung gegenüber dem Hauptspiel ist das leicht schnellere und härtere Gameplay. Die Maps sind etwas enger gesteckt und treiben die angreifende Partei stärker nach vorne, so dass schnell ein heftiges Gefecht entbrennt. Die Kämpfe sind direkter und finden durch die verschachtelten Maps meist auch auf kürzere Distanz statt, Bajonett und Gewehrkolben kommen häufiger zum Einsatz. Aber keine Sorge: auf jeder Karte gibts natürlich auch unzählige Verstecke, so dass auch notorische Schartenschiesser auf ihre Kosten kommen.
Das Fazit ist diesmal leicht:
Wer RO: Heroes of Stalingrad mag, wird auch Rising Storm mögen und sollte zugreifen. Schon nur um den wirklich engagierten Entwickler zu unterstützen, der trotz relativ kleiner Spielergemeinde sehr viel Arbeit und Herzblut in sein Spiel steckt.
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