Produkt-Bewertung

Ghost Recon: Future Soldier

Andreas B.

Zur Abwechslung zu Call of Duty und Co kommt mit Ghost Recon wieder einmal ein Shooter bei dem etwas Köpfchen und ein ruhiges Händchen gefragt sind.
Die Story spielt sich abwechslungsreich, teils wie ein Schleichspiel ala Metal Gear Solid 4, teils wie ein richtiger Shooter. Actionfans dürfen aber unbesorgt sein, die Schleichpassaden sind recht einfach gestrickt. (Als MGS Veteran war ich unterfordert, hatte aber meinen Spass damit.)

Die Geschichte muss kaum betont werden. 0815 Handlung die den Titel „Tom Clancy“ nicht im geringsten verdient hat und mit uninteressanten Charakteren aufwartet. Spätestens beim 2. Durchspielen möchte man alles überspringen. Kann man aber leider nicht. Oder nur teilweise. So wird man während dem Spiel ständig durch langweilige Zwischensequenzen ausgebremst. Zudem kommt noch dazu, dass die Checkpoints oftmals genau vor einer solchen Sequenz stattfinden. Wiederholtes Scheitern wird so besonders mühsam.

Die Steuerung ist im Grossen und Ganzen ok. Manchmal ein bisschen überladen. Das Deckungssystem funktioniert gut, aber keineswegs perfekt. Manchmal bleibt man an der Deckung kleben, oder zielt in irgendeine Himmelsrichtung sobald man mit der Waffe anlegt. Der Nahkampf ist im Storyteil genau richtig, aber im Multiplayer viel zu effektiv.

Ein meiner Meinung nach äusserst nerviges Detail, ist das umherschütten der Steuerung bei Beschuss eines Maschinengewehres. (Story und Multiplayer)
Zudem ist das Trefferverhalten der Gegner in der Stoy äusserst komisch. So geht man oftmals einfach von einer ganzen Serie von Treffer zu Boden, obwohl man sich längs ausser Reichweite des Gegners befindet.

Die KI-Kollegen sind beides; teils nützlich und teils total unbrauchbar. Sie tänzelt ständig um den Spieler und treten oft in die Feuerlinie. Flankieren ist nur möglich solange man nicht entdeckt wurde.
Gelegentlich verweigern sie gar komplett die Befehle. (Bug)

Allgemein wurden die Taktischen Möglichkeiten im Vergleich zu den Vorgänger enorm eingeschränkt. (Das Spiel bietet sich dadurch aber eher auch für Gelegenheitsspieler an.)

Ein Koop Modus ist ebenfalls vorhanden. Gespielt werden kann nur mit Freunden oder zusammengeschlossenen Gruppen. Öffentliche Spiele, oder Splitscreen offline ist nicht möglich. Finde ich sehr schade und überhaupt nicht Zeitgemäss.

Im Gerillia-Modus geht es ein um 50 Runden langes Gegner über den Haufenschiessen. Dies ist sehr monoton ausgefallen, da die Aufgabe immer gleich bleibt,(immer 10 Runden lang ein anderes Gebiet im Level beschützen) die Levels klein sind, nur wenige Levels vorhanden sind.
(Gunsmith kann nicht genutzt werden, Waffenauswahl wird vorgegeben)
Besonders nervig: Spielt man zu Zweit im Splitscreen, kann für beide Spieler nur eine Steuerungsart; Normal onder Invertiert, gewählt werden. Das geht meiner meinung nach gar nicht und ist echt peinlich! Wird aber vielleicht auch noch geändert.

Etwas mehr Möglichkeiten bietet da der Multiplayer. Verschiedene Modis, Karten mit einer anständigen Grösse und viele freispielbare Waffen und Extras bieten Abwechslung und motivieren lange.

Des einen Freud ist des Anderen Leid: durch die freispielbaren Extras geht meiner Meinung nach die Balance im Spiel verloren.
Zudem wimmelt es von „sesshaften Spielern“.

Überdurchschnittlich hoch sind zudem Server mit schlechter Verbindung. (So viele Probleme hatte ich schon lange nicht mehr.) Gespielt habe ich von Mitte Juni bis Mitte Juli.

Man soll/darf sich auch wieder einmal online registrieren und ein neues Konto einrichten. (Geht mir persönlich echt auf die Nerven!) Tut man das nicht, kann man im Multiplayer nicht alle Ausrüstungen verwenden, oder im Gerillia Modus alle Levels benutzen.

Alles in Allem also ein Spiel mit guten Ansätzen, aber vieler kleiner Mängel. Für mich fehlt einfach der letzte Schliff. Es ist aber nichts dabei, weswegen ich das Spiel in die Ecke werfen würde.