Als Far Cry Neuling habe ich keinen Referenzwert, mit dem ich das Spiel an seinen Vorgängern messen könnte. Insofern bewerte ich das Spiel relativ neutral und so, als wäre es ein eigenständiges Spiel. Denn das ist es mehr oder weniger auch. Zumindest hatte ich beim Durchspielen der Hauptkampagne zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, als hätte ich Vorwissen aus den Vorgänger-Spielen benötigt.

Zu Beginn des Spiels war ich von der Ego-Perspektive etwas irritiert, da ich eher Third Person erwartet habe. Aber schnell habe ich gemerkt, dass das Spiel grosse Parallelen zum Action-Hit Ghost Recon Wildlands aufweist, bzw. eher in die Richtung Taktik-Shooter geht. Insofern ist die First Person Perspektive sogar notwendig, damit das Ego Shooter Feeling richtig aufgenommen werden kann. Ein wenig gestört hat mich das allerdings dann schon, zumindest weil sich die Ansicht beim Führen von Fahrzeugen nicht wechseln lässt. So gehen beim Befahren der schönen Landschaft viel vom Bewundern des südamerikanischen Settings verloren. Das ist insofern schade, weil das Leveldesign sehr schön anzusehen ist. Es ist zwar noch nicht die Next-Gen-Engine, aber trotzdem sehr schön anzusehen. Ich habe mich sehr gerne in der Spielwelt bewegt und hin und wieder etwas in der Gegend umhergeschaut. Daher war es teilweise sogar etwas frustrierend, dass mehr gegnerische als zivile NPC in der Map unterwegs waren. Ständig bin ich angegriffen worden, was mit der Zeit etwas genervt hat. Die südamerikanische Kultur im Spiel kann aber dennoch sehr gut aufgesaugt werden, wenn man erkundungsfreudig ist. Tolle deutsche Synchronsprecher, wie die von Woody Harrelson, Will Poulter, Ludacris und Alexios aus Odyssey geben dem Spiel nochmals einen angenehmen Pluspunkt.

In der Kampagne des Spiels begleitet man eine Revolution gegen eine korrupte Regierung. Naja, die Idee dahinter ist zwar gut, aber sie kommt etwas lieblos und zu einfach aufgegleist daher. Trotzdem fand ich meinen Spass am Bespielen der Hauptmissionen, da das Gameplay sehr gut ist und nie wirklich Langeweile aufkommt. So sind auch längere Spieleinheiten am Stück möglich, wodurch die 37-stündige Hauptkampagne zügig abgeschlossen werden kann. Die Kampagne kann aber sehr viel weiter in die Länge gezogen werden, denn Neben- und Erkundungsmissionen sind massig vorhanden. Mir hat bereits bei Ghost Recon Wildlands sehr gut gefallen, dass gegnerische Stützpunkte mit etwas Geschick sehr gekonnt auseinandergenommen werden konnten. Dies ist bei Far Cry 6 ebenfalls möglich.

Das Spiel ist aber sehr buggy, was leider immer wieder in Frust endet. Looten, sofortiger Gegner-Respawn, oder falsche Routenberechnungen; es ist von allem was dabei, was den Spielspass geringfügig stört. Besonders gestört haben mich aber die Zwischensequenzen, bzw. die Gefechtsanimationen, die so nicht mal PS4-tauglich sind, geschweige denn ausreichend für die PS5.

Alles in Allem ein sehr unterhaltsames Spiel, das viel Spass macht, aber leider trotzdem noch einige kleine Fehler aufweist.

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