Seit 1997 begleitet mich Pokemon. Als kleiner Knopf gönnte ich mir damals die rote Edition und habe seit jeher jeden Hauptableger der Serie gespielt. In all diesen Jahren hat sich die Formel nicht verändert. Man will ein waschechter Pokemon-Champion werden, alle Arenaleiter besiegen und am Schluss die Top Vier umhauen. Das die Spiele immer einfacher wurden, fand ich sehr schade (Pkmn Schwert/Schild spielt sich fast von selber)

Es wurde Zeit für eine Veränderung und Pokemon Legends: Arceus hat diese längst überfällige Änderung nun endlich eingeführt.

Ich bin extrem überrascht. Erst dachte ich, dass es schlecht aussieht und bestimmt total langweilig ist. Nach nun 40 Stunden habe ich die Credits gesehen und bin noch immer total begeistert!

Ich fange erst mit den negativen Punkten an. Grafisch wäre echt mehr drin gewesen. Breath of the wild, The witcher und auch die Pokemon lets go Spiele haben gezeigt, dass es keine Powerhäuser wie die PS5 oder die Series X für tolle Spiele benötigt. Eine atmosphärische und lebendige Welt wie Breath of the wild ist mir da viel lieber.
Zudem hat es sich Gamefreak an vielen Stellen sehr einfach gemacht. Statt das gewisse Momente oder Szenen (beispielsweise Spieler übergibt Gegenstand X an Questgeber) animiert werden, kriegt man einen doofen Ton und einen schwarzen Bildschirm. Hier haben sie echt gegeizt.
Der Sound ist ab und an gut und teilweise total komisch.

Der ganze Rest am Spiel gefällt mir total gut. Die Story finde ich interessant, es hat einige coole Figuren (beispielsweise die Freundin die einem begleitet) und endlich bin ich nicht mehr irgendein Pokemon-Trainer, der der beste sein will sondern ich bin ein Forscher und genau auf dieser Prämisse baut Pokemon Legends: Arceus auf.
Ich ziehe nicht los und trainiere meine Monsterchen zu absoluten Killermaschinen mit den besten Stats, nur damit ich jeden ungespitzt in den Boden rammen kann. Nein, ich ziehe los und beobachte beispielsweise Sheinux in seinem natürlichen Habitat und versuche mich anzuschleichen und es zu fangen. Sobald es in seiner neuen Behausung angekommen ist, kann ich den Pokedex-Eintrag überprüfen und diesen gegebenenfalls vervollständigen in dem ich die gestellten Aufgaben (fange eine gewisse Anzahl davon, benutze bestimmte Attacken x mal etc.) und genau das hat mir sehr viel Spass gemacht. Das erste Mal seit Pokemon Rot/Blau ist mir der Pokedex nicht mehr egal. Ich will ihn vervollständigen.
Ich habe mich etliche Male dabei erwischt wie ich fernab der Hauptquest oder der Nebenquests im Gras oder in den Wäldern umhergeschlichen bin, immer in der Hoffnung irgendein neues Pokemon zu finden. Dabei habe ich mich immer wieder gefreut, wenn ein Pokemon wie beispielsweise Evoli plötzlich aufgeploppt ist.

Was mir besonders gut gefällt ist, dass diese vielen nervigen Entwicklungstypen abgeschafft wurden. Ich bin nicht mehr auf Tauschfunktionen angewiesen und kann mein Abenteuer für mich alleine geniessen und meine Pokemon auch entsprechend entwickeln.
Das Kampfsystem findet endlich auf der Openworld statt und nicht mehr in nervigen Zufallskämpfen. All die kleinen Monster wuseln umher und ich kann jedes fangen oder in einen Kampf verwickeln, ein wenig schwächen und dann einfangen.

Für zukünftige Spiele hoffe ich, dass Gamefreak diese Gameplay-Mechaniken beibehält. Eine Openworld mit freu herumlaufenden Pokemon und natürlich dürfen auch die Trainerkämpfe zurückkehren (obwohl es diese auch in Arceus gibt). Solange sie diese scheusslichen Zufallskämpfe nicht mehr zurückbringen.
Und natürlich auch grafisch einiges mehr aus der Switch herausholen, ja, es ist eine etwas schwächere Konsole, aber da ist viel Raum nach oben und technischen einiges mehr möglich.
Ansonsten ein grosser Schritt in die richtige Richtung. Ich hatte viel Spass mit Pokemon Legends: Arceus und in den 40 Stunden hatte ich nicht einmal Langeweile. Das spricht schon sehr für die Openworld und der Entdeckerdrang.

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