God of War Ragnarök - Launch Edition
Episches Norden-Abenteuer nach bewährtem Prinzip.
Ein kritisches Review für alle die es etwas genauer wissen wollen.
Die mit Spannung erwartete Fortsetzung steht seinem Vorgänger in absolut nichts nach und übernimmt sämtliche Qualitäten des
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Episches Norden-Abenteuer nach bewährtem Prinzip.
Ein kritisches Review für alle die es etwas genauer wissen wollen.
Die mit Spannung erwartete Fortsetzung steht seinem Vorgänger in absolut nichts nach und übernimmt sämtliche Qualitäten des ersten Teils. Hier und dort sind auch ganz kleine Optimierungen spürbar, doch im Grossen und Ganzen, bietet der zweite Teil in Sache Gameplay, Story etz. einfach das Gleiche, wie der Vorgänger.
Was den einen freut, enttäuscht aber eventuell den anderen. Ragnarök wirkt tatsächlich alles andere als kreativ oder frisch. So hat man denn auch keine neuen Highlights, die das Spiel noch deutlich besser machen würden, als den Vorgänger. Ein „auf Nummer sicher gehen, nach bewährtem Prinzip“ trifft es in meinen Augen am besten.
Vorteil ist dabei natürlich, dass sich dadurch auch keine neuen Bugs etz einschleichen, die den Spielspass gefährden könnten.
Optisch ist Ragnarök ein ausgezeichneter Titel, mit kleinen Schönheitsfehlern. So überzeugen die absolut fantastisch eingefangenen Welten, welche vor Details geradezu überquellen, sowie die phänomenal eingefangene Action, auf ganzer Linie. Alles andere als PS5 Niveau sind zum Teil aber die Charaktermodelle ausgefallen. Im speziellen die Gesichter/Mimik wirken manchmal sehr Hölzern und Detailarm.
Absolut nichts zu bemängeln habe ich beim Sound. Tolle Kulisse, tolle Synchronsprecher (englisch) toller Soundtrack. Basta!
Die Story von Ragnarök bewegt sich in meinen Augen im soliden Mittelmass. Viele kleine Details hält das Spiel für alle parat, die den Titel bis in den kleinsten Winkel erforschen und gerne lesen. Im Vergleich zum ersten Teil, wirkt der zweite aber etwas Spannungsärmer und träge. Dies liegt zum Teil auch daran, dass Ragnarök ein gutes Stück länger ist als der Vorgänger. Inhaltlich gesehen, aber nicht wirklich mehr bietet. Ein gutes Ensemble an interessanten Figuren, kann dies aber ein wenig wettmachen.
Der wichtigste Teil bleibt in meinen Augen aber das Gameplay. Wie bereits erwähnt bietet Ragnarök hier und dort kleine Verbesserungen. Das Kampfsystem, die Gegnervielfalt, der/die KI Partner/in, etz. Fast überall wurde ein klein wenig geschraubt.
Noch immer nicht wirklich zufrieden bin ich mit der Kameraperspektive, der unnötig umständlichen Menüführung, sowie dem Orientierungssystem. (Map) Zudem stört es mich doch sehr, dass Filmsequenzen aktuell nicht übersprungen werden können. (Auch nicht beim wiederholten Durchgang.)
Ebenfalls mässig begeistert bin ich vom Belohnungssystem (Ausrüstung & Ressourcen), sowie dem Crafting.
Gerade in den ersten 2/3 des Spiels wird man mit verschiedenster Ausrüstung, im 10-15 Minuten Takt eingedeckt. Viele dieser Gegenstände enthüllen ihr Potenzial aber erst gegen Ende des Spiels, oder gar im End Game. Dies macht eine Entscheidung zum Crafting etwas mühsam.
Bei den Ressourcen sieht es so aus, dass die Spielewelt übersäht mit Kisten usw. ist, welche der Spieler praktisch um jeder Ecke antrifft. Trotzdem bleiben wichtige Ressourcen bis zu einem gewissen Punkt, absolute Mangelware. Nur um diese dann gegen Ende, in einem derart unverhältnismässigen Ausmass auszuschütten, dass man sich regelrecht verarscht vorkommt, während dem Spiel die Mühe genommen zu haben, gründlich alles einzusammeln was rumliegt.
Zugegebenermassen ist dies aber ein Punkt, der je nach Spielweise, nicht gleich stark ins Gewicht fällt. Spieler welche sich stark auf die Main-Sory konzentrieren und die optionalen Elemente erst später angehen, werden von diesem „Manko“ nur geringfügig betroffen sein.
Bereits angesprochen ist die deutlich gestiegene Länge des Spiels. Dies trifft nicht nur auf die Haupt-Geschichte zu, sondern auch die Nebenaufgaben haben deutlich zugenommen. Etliche grössere und kleinere Aufträge, hunderte Sammelobjekte und Loot um jeder Ecke. Was anfangs noch ordentlich motiviert, kann aber auch schnell ins Gegenteil umschlagen, wenn man zum dreihundertsten Mal eine Kiste zerschlägt, zum 3. Mal für einen Auftrag/Sammelobjekt ins selbe Gebiet zurückkehrt, welches mittlerweile aber sonst leergefegt ist, oder schon wieder duzende Siegelpfeile verschiessen muss, um irgendwelche Hindernisse zu entfernen. So wirkt das Spiel alles in allem ein wenig überladen und gestreckt.
Das End Game ist wie bereits erwähnt, abhängig von der Spielweise. Wer zielgerichtet die Story erledigt hat, der darf sich an einer Vielzahl an Herausforderungen, mit top Ausrüstung heranwagen. Wer bereits alle machbaren Nebenquest etz. erledigt hat, wird kaum mehr als ein kleiner Bonus erhalten, der in 2-3 Stunden erledigt ist. Das Spiel im neuen God of War Schwierigkeitsgrad nochmals bei null zu beginnen, ist das einzige was es noch zu erledigen gibt. Bleibt zu hoffen, dass wie beim letzten Teil, nach wenigen Monaten ein neuer Game+ Modus, mit einigen netten Extras erscheint.
Aufgabentechnisch kann man Ragnarök in 2 Hauptbereiche unterteilen; Rätzel lösen und Kämpfen. Beide Bereiche haben in meinen Augen so ihre Stärken und Schwächen.
Ragnarök bietet wie sein Vorgänger, eine solide Palette an einfachen-mittelschweren Rätzel, welche gut in die Welt eingearbeitet wurden. Grundsätzlich tip top, doch bestehen die meisten Rätzel aus kaum mehr als ein paar Schalter, Vereisungen, etz. Dazu kommt dass die paar Variationen sich während dem Spiel, nach einer Weile etwas umgestaltet wiederholen. So hat man bereits im frühen Spielverlauf, die meisten Varianten intus und arbeitet diese später nur noch blind ab, oder betrachtet diese mit der Zeit, als nerviges Hindernis.
Etwas ähnlich sieht es mit den Kämpfen aus. Bombastisch inszeniert und im Vergleich zum Vorgänger, wurde die Gegnervielfalt deutlich erhöht. Leider besitzen viele Gegner die gleichen Angriffsmuster. So verkommen gerade bei den normalen Gegnern, viele Kämpfe zum simplen draufgehaue. (Ausnahme natürlich beim höchsten Schwierigkeitsgrad)
Echte Abwechslung gibt es in meinen Augen fast nur bei den Boss/Mini-Boss Gegner, die dem Spieler ordentlich was abverlangen. Wenngleich sich auch hier, ein hohes Mass an Recycling bezüglich der Angriffsmuster und Gegner bemerkbar macht.
Letzten Endes muss ich trotz all meiner Kritik und dem eher negativen „Tonfall“ in meinem Review sagen, dass Ragnarök keinen wirklich schweren Mangel aufweist. Auch die weniger starken Elemente, kann man noch immer als solide oder sogar gut bezeichnen. So bewegen sich viele meiner Kritikpunkte, auf einem sehr spitzfindigen Niveau, und sind im groben Masse abhängig von meinem gewählten Spielestil. Rückwirkend würde ich GOW Ragnarök definitiv anders angehen!
Mich vermochte Ragnarök wirklich prima zu unterhalten und ist meiner Meinung nach, abermals ein wirklich gutes Spiel geworden.
weniger

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