Immer mal wieder, sozusagen vom Elisabethanischen Zeitalter bis heute, verfällt die Welt dem fürchterlichen Irrtum, Fussball sei ein Männersport. In diesen Zeiten werden die ulkigsten Ausreden vorgeschoben, um die Mädels vom Bolzplatz zu schubsen. Ob sie denn nun schlechter spielen oder anders oder genauso oder sogar besser (unsere Meinung), fest steht: Die Liebe zum Frauenfussball...
111 Gründe, Frauenfussball zu lieben
Immer mal wieder, sozusagen vom Elisabethanischen Zeitalter bis heute, verfällt die Welt dem fürchterlichen Irrtum, Fussball sei ein Männersport. In diesen Zeiten werden die ulkigsten Ausreden vorgeschoben, um die Mädels vom Bolzplatz zu schubsen.
Ob sie denn nun schlechter spielen oder anders oder genauso oder sogar besser (unsere Meinung), fest steht: Die Liebe zum Frauenfussball ist klug, intensiv, fürs Leben, hat Humor, kann aber auch sehr ernsthaft sein, verlässt dich nie, hat einen höheren Sinn und ist absolut salonfähig.
Es gibt zwar mindestens 111 zum Quadrat mal mehr Gründe, Frauenfussball zu lieben, aber wir beglücken die Menschheit hier mit einer kleinen Vorauswahl.
All denen, die Frauenfussball bereits lieben, ermöglicht der Text eine kurzweilige Zeit zwischen den Spieltagen. Und letztlich gilt diese Liebeserklärung vor allem allen Protagonistinnen, denen wir zuschauen, mit denen wir mitfiebern, an die wir unser Herz verloren haben.
EINIGE GRÜNDE Weil wir Fussball lieben. Weil Fussball durchaus ein passendes Spiel für harte Mädchen sein mag, als Spiel für feinsinnige Knaben aber wohl kaum geeignet ist.
Wegen Birgit Prinz. Wegen Dem-Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion. Weil Abby Wambachs Kopf und Megan Rapinoes Haare twittern können.
Weil Hannelore Ratzeburg einen goldfarbenen Seidenblouson trug. Weil man nicht so viel Kohle ansparen kann, dass man danach sagt: Cool, ich kauf mir jetzt 'ne Villa in Afrika, und dann ist alles tutti. Weil Silvia Neid einen Lotto-Toto-Laden aufmachen wollte und dann aber nicht mehr dazu kam. Weil Lily Parr mit ihrem legendären Schuss einem Torwart den Arm brach. Weil Nettie Honeyball sich schon 1895 vorstellte, dass Frauen einmal im Parlament sitzen würden und Florence Dixie darüber einen Roman schrieb. Weil Wim Thoelke schon in den Siebzigern alle Chauvi-Sprüche innerhalb einer einzigen Sendung verbraucht hat. Weil Bernd Schröder, statt einen Broiler zu bestellen, Frauenfussball-Trainer wurde. Weil manche immer noch nicht müde sind, die Klischees zu bedienen, und wir immer noch nicht müde, sie zu belächeln. Weil schon Lotte Specht sagte, was die Männer können, können wir auch.