• Dein Warenkorb enthält keine Artikel!

      Möglicherweise hast du noch keine Artikel in den Warenkorb gelegt oder deine Session ist in der Zwischenzeit abgelaufen.

      Bitte prüfe allenfalls, ob Cookies in deinem Browser zugelassen sind.

    Produkt-Bewertung

    Horizon: Zero Dawn

    Michel B.

    Grafisch ist Horizon Zero Dawn (zumindest für mich) klar die neue Referenz auf der PS4. Uncharted 4 & Rise of Tomb Raider sehen zwar ebenfalls toll aus, sind allerdings keine Open-World-Spiele, während Final Fantasy 15 & Witcher 3 längere Ladezeiten haben, eher mal einbrechen (keine ganz so stabilen 30 FPS) und im letzteren Fall auch kein 4K (downscaling) bieten. Aber zugegeben, auch in Horizon Zero Dawn sieht man hin und wieder Clippingfehler und Pop-ups. Auch ist die Welt weniger stark bevölkert, wenngleich HZD dafür mit stimmigen Lichtspiegelungen und der bislang schönsten Flora und ebenso interessanten Fauna (wenngleich grösstenteils mechanischer Natur) glänzt.
    Auch Audiotechnisch wird das Spiel stimmungswohl untermahlt, wobei ich insbesondere die Soundeffekte der Dinos und die englischen Stimmen loben muss. Die Animationen und Gesichter einiger NPCs können zwar schon mal hölzern und plastisch wirken und 100% Lippensynchron ist man auch nicht immer, ein interessanteres Facettenspiel als bei Rise of Tomb Raider wird jedoch auf alle Fälle geboten - Lara ausgenommen. ;)

    Doch wie steht es um die spielerische Seite?
    Einige Schwächen sind hier sicher vorhanden. So lassen sich Gegner oft problemlos an dieselbe Stelle locken und mit Stealth und Hit & Run Techniken beseitigen, was die KI doch etwas dumm aussehen lässt. Dies ist mitunter auch ein Grund, wieso ich das Spiel in der Einstellung „sehr schwer“ zocke, obwohl es dafür keinerlei Trophies gibt. Denn da kann man noch so vorsichtig schleichen, ein Fehler & ein bis zwei Hits und Aloy segnet das zeitliche. Wer fordernde Kämpfe nicht mag, kann das Spiel natürlich auch auf normal oder leicht spielen und sich den gelegentlichen Frust sparen. Ich für meinen Teil, weiss den Nervenkitzel einer tödlichen Begegnung jedoch auch ohne Trophies zu schätzen. ^^

    Auch kann man vielleicht bemängeln, dass viele Mechaniken in HZD einfach nur gut zusammengeklaut wurden. Das Aufdecken der Karte via „Aussichtsplattformen“ und das schnelle „Abseilen“ erinnert z.B. an Assassins Creed, die Klettereinlagen, das Schleich- & Itemsystem wie auch das Bogenschiessen an Tomb Raider, das Reiten „gezähmter“ Biester an Far Cry, das Spurenlesen und die Auswahlantworten an Witcher 3 usw. Aber wie schon bei Nioh heisst es hier, „besser gut abgekupfert als schlecht neu erfunden“. Wobei ja beide Spiele genügend Eigenheiten bieten, um als neue IP überzeugen zu können.

    Zwar fehlt es HZD im Open-World-Bereich vergleichsweise an spassigen Minispielen (Witcher 3 hat Gwent, in Final Fantasy 15 kann man u.a. fischen), doch solange man nicht mit dem Finger auf Dinge zeigt, die man ebenfalls gerne in HZD gesehen hätte (hier dürfte das neue Zelda vermutlich Massstäbe setzen), fällt die etwas schwache Abwechslung nur bedingt auf. Und wieso auch fischen, wenn man diese auch mit Pfeil und Bogen rausfischen kann? ;)

    Worin besteht also der Reiz des Spiels?
    Zum einen ist mal die Geschichtserzählung überraschend gut. Die Dialoge überzeugen, die Charaktere sind vielseitig, Aloys Motivationen verständlich und es passiert viel Unvorhergesehenes. Auch optionale Kampf-Herausforderungen und Nebenquests finden sich im Spiel. (Wenngleich es etwas seltsam ist, dass Einwohner nicht auf gezähmte Reittiere reagierten.)

    Und dann wären da natürlich die Kämpfe gegen mechanische „Killer-Dinos“. ^^
    Und die gehören definitiv zum Besten, was das Open World Genre aktuell zu bieten hat.
    Nicht nur, weil die mechanischen Wesen völlig unberechenbar sind (zumindest zu Beginn / wo hingegen man in etwa weiss was ein normales Tier, ein Dinosaurier oder etwa auch ein Drache zu tun vermag), sondern vor allem auch, weil analog zu Witcher 3 keine Fähigkeit und kein Waffentyp wirklich nutzlos ist.

    So könnt ihr das Gebiet mit Stolperfallen überziehen, Dinos mit Sprenggranaten direkt Schaden zufügen oder sie nur aufschrecken und in eine Richtung treiben (abhängig von ihrem Verhalten), im Nahkampf den Gegner mit schnellen und schweren Stab-Schlägen einheizen, mit Präzisionstreffern einzelne Teile abschlagen oder in Brand stecken (je nach Elementschwäche), die Gegner mit Zugseilen zu Boden zwingen, diese umprogrammieren (damit sie andere Gegner angreifen oder als Transportmittel benutzt werden können), mit weiten oder kurzen Hechtsprüngen in Sicherheit springen und die Zeit verlangsamen indem ihr während eines Sprunges oder eines Bodenrutschers den Bogen spannt / die Luft anhaltet. Vorbildlich ist auch, dass bis zu vier Waffentypen (+ Munitionsalternativen) einem Schnell-Zugriffsmenü zugewiesen werden können.

    Apropos Menü, wer für schönere Fotos nicht extra das Fotomenü aufrufen will, kann die ganzen Hud-Anzeigen auch einfach ausblenden lassen – was sich aus atmosphärischer Sicht ohnehin empfiehlt. Umso mehr, da die Lebensleiste bei einer Verletzung automatisch eingeblendet wird und das angewählte Ziel (Quest) auch bei ausgeschaltetem Hud sichtbar bleibt. = Absolut vorbildlich!

    Kommen wir also zu einem ersten Zwischenfazit.
    Wie es mit der Langzeitmotivation aussieht, kann ich natürlich noch nicht sagen. Ich weiss auch nicht, ob die Story die Qualität der ersten Stunden halten wird. Aber für mich scheint HZD soweit doch das Spiel geworden zu sein, dass ich mir als Tomb Raider, Final Fantasy und Turok Fan gewünscht habe.
    Die Heldin ist sowohl sympathisch als auch schlagkräftig (wenngleich mir einige andere Gamefiguren immer noch besser gefallen), die Kämpfe gegen grössere Gegner intensiv und spassig, das Leveldesign spricht mich mehr an als bei Final Fantasy 15 (wenngleich ich hier immer noch Xenoblade Chronicles X den Vorzug gebe), die Story wird gut erzählt und weiss schon in den ersten Stunden zu überraschen und aus technischer Sicht ist HZD ohnehin ein Vorzeigetitel.

    Ob man den Meta-Wertungsschnitt von 89% nun passend, über- oder unterbewertet findet, ist natürlich sehr subjektiv, meine Erwartungen wurden bislang jedoch eher übertroffen.
    Mein grösster Kritikpunkt ist soweit eigentlich nur, dass sich eine Nebenaufgabe nicht mehr beenden lässt. (Questbug) - Nachtrag: Durch Patch behoben.

    PS. Wertung noch nicht Final (wird nach beendigung evtl. angepasst).


    Gesamt
    95%
    Grafik
    96%
    Sound
    93%
    Story
    92%
    Technik Motivation Steuerung

    +Siehe Text

    -Siehe Text (Questbug mit aktuellem Patch behoben)


    gespielt: 10h | beendet: |01.03.2017
    Avatar

    Michel B.

    Status: Aktiv


    Ist diese Bewertung hilfreich?

    Ja Nein
    Übersicht