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    Produkt-Bewertung

    Conan Exiles - Day 1 Edition

    Michel B.

    "Conan Exiles" entführt euch mit langen Spargel-Schniedeln und grossen Brüsten (oder wahlweise auch kleinen oder bedeckten Intimbereichen) in eine raue Barbaren-Welt, die sich zu keiner Zeit die Mühe macht, euch irgendetwas zu erklären. Zum Vergleich - God of War (Dad of Boy ^^) erklärt uns sogar, auf welchem Knopf wir über Hindernisse laufen können. Hier darf man dagegen erst mal an Hunger, Durst, einer Lebensmittelvergiftung, wegen eines Sandsturms oder irgendwelcher Gegner sterben, bis man herausgefunden hat, wie man seinem Schnellinventar Dinge zuweist, wie ein Bett und ein Lagerfeuer funktioniert, wo man als erstes hingehen sollte – gefolgt von der ärgerlichen Erkenntnis, dass sich keine Minikarte einblenden lässt, unsere Barbaren weniger Ausdauer haben als eine Oma am Gehstock und sich der verstorbene Leichnam auch nicht markieren lässt, damit verlorene Gegenstände leichter zurückgeholt werden können.

    Ich verstehe ja, dass das Überleben hier erst mal gelernt sein will. Doch irgendwie tue ich mich schwer damit, all diese „unkomfortablen“ Spielentscheidungen (kein Tutorial) als Spassbringend einzustufen. Wobei das Spiel hier einen immerhin eine Einzelspieler-Sitzung mit Koop-Option und einfacheren Regeln erstellen lässt, damit etwas leichter Fuss gefasst werden kann. (Mein Frust hielt sich dagegen dank einiger erfahrener „ARK“-Spieler in der Freundesliste im Zaum. ^^)

    Hat man das Grundprinzip aber erst mal soweit intus und einen guten Ausgangspunkt gefunden (mit schnellem Zugang zu Wasser, Nahrung und Gebäudematerialien), macht das Spiel (mit einigen Freunden / einem Clan) durchaus Spass. Wobei auf einem offiziellen Server maximal 40 Spieler gleichzeitig unterwegs sein können mit 10 Spielern pro Clan. Achtung: Der jeweilige Online-Fortschritt wird nur auf dem jeweiligen Server gespeichert. (Neuer Server = Neuer Spielanfang.)

    Zur teschnischen Seite: Performance-Probleme hat das Spiel auch heute noch. So werden Texturen und Objekte häufig zu spät nachgeladen (auch im offline-Modus) - und je nach Komplexität der Spielerunterkünfte und Internetverbindung sind auch schnell mal heftige Lags spürbar, welche das PVP und PVE Gameplay beeinträchtigen.
    Und Dennoch, Conan Exiles "Eigenheiten" sind trotz reichlich ungenutztem Potenzial und besseren Alternativen wie „The Elder Scrolls Online“ und „World of Warcraft“ spassig genug, um sich als neues Sucht-Spiel mausern zu können - und das gar ohne fortlaufende Kosten. (Von DLC-Erweiterungen mal abgesehen.)

    Nicht zuletzt, weil das Bauen hier ähnlich viel Spass macht, wie bei einem Minecraft - dank grosser Freiheiten und gelungenem Bau-Umfang. Zwar hat man in "Conan Exiles" feste Bauteile und keine Einzelblöcke, was die Möglichkeiten logischerweise einschränkt (und Strom gibt's auch keinen) - aber dafür gilt es hier mit steigendem Level u.a. zuerst eine Werkbank, eine Zimmerei, eine Schmiede, eine Rüstbank, einen Ofen, eine Gerberei und vieles mehr zu bauen, damit man an die nötigen Ressourcen kommt - wobei sich für die Produktionsförderung auch helfende Sklaven einstellen lassen. ;)

    Auch die Kämpfe machen durchaus Spass (unterschiedliche Waffen haben unterschiedliche Comboangriffe) - auch wenn die Sache noch etwas holprig von statten geht (nicht zuletzt auch Lagbedingt) und keineswegs die Qualität eines Dark Souls erreicht wird.

    Dann gibt es da noch das in Trailern gern gezeigte Religionssystem, welches einem das beschwören mächtiger Avatare erlaubt, welche wiederum ganze Burgen in Schutt und Asche legen können (insbesondere im PVP) - und natürlich motiviert bei einer so grossen Spielwelt auch das erforschen der Dungeons / Gebiete / Bosse, wenngleich sich die PVE-Sehenswürdigkeiten lange nicht mit einem Witcher 3 oder Skyrim messen lassen.

    Zu guter Letzt ist es aber auch einfach mal wieder erfrischend, ein Spiel spielen zu dürfen, dass politisch genauso “korrekt wie inkorrekt“ ist. (Neben dem Bauen das vermutlich stärkste Verkaufsargument.) ;)
    So können hier (egal ob Weiss, Schwarz, Männlich oder Weiblich) Sklaven gehalten, Intimbereiche gezeigt, Gegner geköpft und Menschenfleisch verzerrt werden – so wie es sich für ein Barbaren-Spiel (in Anlehnung an den Kultfilm „Conan the Barbarian“ mit Arnold Schwarzenegger) gehört. ^^

    Fazit: Komplex, Interessant und Spassig - in vielerlei Hinsicht jedoch immer noch verbesserungswürdig. Zahlreiche Updates haben die Stabilität und den Umfang zwar verbessert - diverse Macken technischer und spielerischer Natur lassen aber erkennen, dass man hier verstärkt auf einen verbesserten Nachfolger (auf der PS5) zu hoffen hat. Wer grosse Sandboxgames mit vielen komplexen Bauoptionen mag, darf dem Spiel aber durchaus eine Chance geben. Umso mehr, wenn man den erwachseneren Ansatz begrüsst, vielleicht bereits mit Ark einige Erfahrungen gesammelt hat und/oder wenn es einem Freunde mit dem Kauf gleichtun.

    _______________________________________________

    Nachtrag zu den Spiel-Servern:

    Wer auf PVP Servern spielt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass jedes Bauwerk zerstört werden kann. So kommt es dann häufig auch zu einem virtuellen Wettrennen, wer welche Basis zuerst mit Sprengstoff oder einem Avatar zerlegt (vielleicht sogar während man offline ist) - und der Vorteil geht hier fast immer zugunsten eines Clans mit viel Erfahrung und Zeit.

    Es gibt aber auch Spielserver, die alle 30 Tage die Welt säubern oder u.a. nur zeitlich begrenzten Gebäudeschaden oder keine völlige Nacktheit zulassen, sowie reine PVE-Server. (Achtet auf die Servereinstellungen.) Letztere unterhalten den Spieler mit gelegentlichen Angriffen durch die KI - welche da aber natürlich lange nicht denselben Nevenkitzel einer (häufig auch unfairen) PVP-Schlacht bieten.

    Wer die volle Kontrolle über seine kreative Schöpfung haben will (auf Youtube finden sich diverse bemerkenswerte Burgbauten), spielt dagegen bevorzugt auf einem eigenen Server - oder ohne zusätzliche Kosten im Singleplayer / Co-op Modus - mit optionalen Admin-Funktionen.
    Wobei es hier u.a. schade ist, dass nur ein Spielstand angelegt werden kann (sofern man diesen nicht andersweitig sichert und bei bedarf auswechselt) und sich der erstellte Charakter im nachhinein auch nicht mehr ändern lässt. Ausserdem gibt es im Co-op Modus wie schon bei Ark eine nervige Reichweitenbegrenzung für Spieler (Auto-Teleport).

    Man sollte sich vorab also vielleicht Gedanken darüber machen, wo der spielerische Schwerpunkt liegen soll oder gar auf verschiedenen Servern spielen. Meine Wenigkeit hat einen Level 60 Charakter auf einem PVP Server in die Freiheit geführt (Achtung - dies löscht den Online-Spielstand ^^) und einen Singleplayer-Spielstand mit einem hübschen und beständigen Heim als Ausgangslage für die gemütliche PVE-Welterkundung. ^^

    Ansonsten will ich noch anmerken, dass sich einige (Wasser & Wetter-) Effekte und Rüstungen (unter Berücksichtigung der Spielgrafik) durchaus sehen lassen können und auch die Soundkulisse desöfteren ins Schwarze trifft. Auch das PVE-Gameplay bleibt dank gut ausbalancierter Gegner (und in Abhängigkeit zur Spielschwierigkeit und den Risiken, die man auf sich nimmt) über Stunden spannend.

    Letztendlich ist es aber dennoch ein Spiel mit extrem grossem Verbesserungspotenzial / vielen Schwächen. Den Kaufpreis kann man (angesichts des Spielumfangs) aber dennoch unterstützen, sofern man das Genre mag - überleben, bauen, erforschen, kämpfen. Es sei denn, man will unbedingt ne tolle Story dazu, ein Tutorial, ein bug- und lagfreies Erlebnis und eine tolle Grafik. ;)


    PS. Noch ein Wort zum Grafikvergleich auf den Konsolen:
    Auf der PS4Pro sehen die Körpertexturen bei herangezoomter Kamera schärfer & detaillierter aus als auf der XboxOneX, trotz leicht erhöhter Xbox-Auflösung (1440p statt 1080p), minim schnelleren Ladezeiten und ausgeschaltetem Unschärfeeffekt. Wobei ich auch die Möglichkeit nicht ausschliessen will, dass für den XBox-Nude-Patch minderwertigere Texturen verwendet wurden oder einfach alles stärker weichgezeichnet wird.

    Auch fielen mir auf letztgenanntem System üblere Pop-ups auf, wenngleich auf der PS4 u.a. wiederum die Gesichtsdetails / Texturen (Augen) später geladen werden. >.<
    Desweiteren sind auf der Box -unverständlicherweise- sämtliche Aufnahmefunktionen (auch Screenshots) für das Spiel deaktiviert - WTF! Auf der PS4 hat man dagegen keine solche Einschränkung.

    Ich werde die Xbox Version bei Gelegenheit zwar nochmals testen müssen (1 Spielstunde vs. 300) - aber leistungsbedingt habe ich mir doch deutlich mehr erhofft.


    Gesamt
    85%
    Grafik
    70%
    Sound
    80%
    Story
    50%
    Multiplayer
    86%
    Innovation Schwierigkeit Motivation

    +Faszinierendes und zeitintensives Spielprinzip (inkl. netter Koop- und Einzel-Spieler-Option)

    +Setting / Barbarische Authentizität / Viele tolle Bauoptionen

    +Gelungener Soundtrack / Offline-Cheats (Adminfunktionen)

    +Mit Freunden ein durchwegs netter Online-Zeitvertreib

    -Nicht für Jedermann / Frau (kein Tutorial / komplexe Menüs / wenige Hilfsmittel / Überlebens-Management für einige vielleicht zu mühsam)

    -Einige Bugs dürfte es auch jetzt noch geben

    -Performance-Probleme / (Charakter-) Texturen laden zu langsam / viele Anzeigefehler - Lags / Koop-Modus mit Reichweiten-Einschränkung

    -Kein Storyleitfaden (von einigen Erfolgsschritten abgesehen) / schwache Sklaven-Ki


    gespielt: 20h | beendet: |11.05.2018
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    Michel B.

    Status: Aktiv


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