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    Produkt-Bewertung

    Death Stranding: Director's Cut

    zum Produkt

    Andreas B.

    Hideo Kojimas „Postboten“-Simulation geht in die Verlängerung.

    Hinweis; Das Review ist in zwei Abschnitte unterteilt.
    Im ersten gehe ich ausschliesslich auf die Neuerungen ein, welche der Director’s Cut mit sich bringt.
    Im zweiten auf das Spiel im Allgemeinen. (dieses Review ist auch schon etwas älter)

    Die aktuelle Version für die PS5 ist gespickt mit zahlreichen kleinen Zusätzen und einigen Verbesserungen. Bringt je nach Erwartungen, aber auch die eine oder andere Ernüchterung mit sich.

    Das Erste, welches den meisten Auffallen dürfte, ist der Technische Aspekt. Ladezeiten gibt es praktisch keine mehr. Dazu kommen eine stabilere Framerate und ein im allgemein schärferes Bild. Dadurch wirkt die Welt von Death Stranding noch etwas schöner. Auch ein paar neue Musik-Stücke haben es ins Spiel geschaft.

    Neben den technischen Verbesserungen, gibt es das eine oder andere neue Tool auszuprobieren. Was sich anfangs eher nach einer witzigen, aber oftmals unnötigen Spielerei anfühlt, kann, wenn man kreativ genug ist, das Gameplay wirklich nachhaltig aufwerten. Wie schon beim Basis-Spiel, wird bei den Neuerungen vom Spieler ein gutes Mass an Geduld abverlangt und einen gewissen Einsatz gefordert, bis er/sie richtig aus dem vollen schöpfen kann. (Spieler die das Gefühl haben; „Ich schaue nur kurz mal rein und probiere das Neue aus“, dürften daher nicht so auf ihre Kosten kommen.)

    Neben dem neuen Spielzeug, gesellen sich auch eine gute Anzahl neue Lieferaufträge dazu. Allerdings nicht unbedingt von der kreativen Sorte. (Grundsätzlich mehr vom Gleichen.)
    Die neue Legend of Legends of Legends Herausforderungsstufe, lässt die alten Aufträge neu aufleben. Für geübte Spieler dürfte dieser Rang, aber keine grosse Hürde darstellen.
    Nicht besonders erwähnenswert ist der Story-Zusatz. Ein paar kleine Missionen, in einem einzigen neuen Mini-Abschnitt, sind nach gerade einmal einer Stunde vollendet.
    Auch das angeworbene „Metal Gear Solid“ Gameplay, welches für viele Fans wohl ein Highlight der Vorschau war, ist nicht mehr als ein Seitenhieb. Schade, hier hätte ich mehr erhofft.

    Etwas wechselhaft sind zudem auch die folgenden beiden Erweiterungen ausgefallen;

    Im VR Training steht besonders das Kampfsystem im Vordergrund. Zwar grundsätzlich ganz nett gemacht, doch war die Action im Basis-Spiel, aufgrund der banalen Kämpfe und der teils unsauberen Mechanik, nicht gerade der Hit. Statt mehr Inhalt, hätte ich Verbesserungen am Gameplay, definitiv vorgezogen.

    Ähnlich sieht es mit der Rennstrecke aus. Das Fahrverhalten von Death Stranding gehört mit Verlaub, nicht zu dessen Stärken. Doch auch hier ziehen es die Entwickler vor, statt die Mechanik zu verbessern, noch mehr Inhalt raus zu hauen. (Quantität statt Qualität. Schade!)

    Letzten Endes bietet der Director’s Cut zahlreiche neue Inhalte für Fans, die noch etwas länger in der Welt von Death Stranding verweilen möchten. Wirklich einschneidende Neuerungen, welche man gesehen haben müsste, oder das Spiel als Ganzes, massiv aufwerten würden, gibt es in meinen Augen aber nicht. Wem Death Stranding bislang nichts gesagt hat, oder das Spiel irgendwann zur Seite gelegt hat, weil es zu langweilig wurde. All jene können getrost einen Bogen um den Director’s Cut machen.
    Als begeisterter Death Stranding Spieler bereue ich die Anschaffung des Director’s Cut, trotz einiger Enttäuschungen, kein bisschen.

    Nun zum Review des Basis-Games:

    Death Stranding bietet genau das, was man von Hideo Kojima erwartet. Ein Story-Lastiges, Action-Adventure mit einer Tiefgründigen und teils recht verstrickten Handlung, welche die grauen Zellen des Spielers/Zuschauers fordert.

    Die anspruchsvolle Story dreht sich im Kern rund um soziale & existenzielle Fragen und wartet besonders gegen Schluss, mit zahlreichen philosophischen Elementen auf. Die Handlung beginnt sehr zag- und rätselhaft. Stück für Stück eröffnen sich dem Spieler immer mehr Details, um am Schluss, in einem Spielfilm gleichen Finale, dem Spieler derart viele Wendungen, Überraschungen und Story Auflösungen zu bieten, dass der Kopf raucht. (Wie von Kojima bereits gewohnt, mit mehr als einem Story-Finale.) Ebenfalls ganz nach Kojima Manier, mit den Amis im Mittelpunkt. Zugegebenermassen ein Punkt der nicht allen gleichermassen gefallen dürfte.

    Spielerisch bietet das Spiel eine Fülle an Möglichkeiten. Allerdings lässt sich das Game viel Zeit um diese frei zu geben. So wird vom Spieler besonders in den ersten Kapitel, enorm viel Geduld abverlangt. Geduld die das Spiel im späteren Verlauf aber definitiv gebührend belohnt.

    Es sind aber nicht nur die zaghaft freiwerdenden Möglichkeiten welche das Spiel enorm in die Länge ziehen können. Endlose Dialoge, über jedes noch so winzige Detail, können zum Teil ebenfalls die Nerven strapazieren. Dazu kommen Animationen und Videosequenzen für fast alle Tätigkeiten. Was anfangs noch als detailverliebte Hingabe angesehen wird, kann mit der Zeit enorm ermüdend werden. Denn viele dieser Tätigkeiten führt man im Spiel duzende, oder gar hunderte Male aus.
    Hinzu kommt ein ziemlich aufwändiges, wenn auch optisch gut gestaltetes Inventar, welches mit unnötig vielen Klicks und teils unnötigen Hindernissen aufwartet.
    An dieser Stelle freut es mich, dass die Entwickler mit den letzten Updates die Möglichkeit bieten, einige dieser widerkehrenden Animationen ausschalten zu können. Dadurch fühlt sich das Spiel nun endlich etwas flüssiger an. Mindert das Frustpotential in meinen Augen enorm.

    Ein Punkt den ich bei Death Stranding spielerisch gesehen zudem etwas bemängle, ist die sehr simple Action, welche sich aufs einfachste beschränkt und auch in den Bossfights, zu keinem Zeitpunkt darüber hinaus wächst. Hier habe ich definitiv mehr erwartet!

    Als wirklich tolles Feature bezeichne ich den Online Modus, der den Spieler in eine Art passiven Coop-Modus versetzt. Sprich man spielt steht’s alleine, wodurch die Story nicht beeinträchtigt wird. Streift allerdings durch eine gemeinsame Welt, in der die Hinterlassenschaften anderer Spieler, wie Aufträge, Ausrüstung, Fahrzeuge, Bauwerke, Ressourcen, oder hilfreiche Hinweise, für alle ersichtlich und benutzbar sind.

    Im Punkto Steuerung ist das Spiel ziemlich wechselhaft geworden. Zwar fühlen sich Aktionen und Bewegungen schön intuitiv an, doch gibt es physikalisch bedingte Elemente wie verbuggte Hindernisse, teils absurdes Fahrverhalten, gelegentlich unlogische Trägheitseffekte, sowie einige Verzögerungen, welche dem Spieler echt in den Wahnsinn treiben können.

    Nicht weniger anstrengend auch der Umgang mit dem wohl wichtigsten „Ausrüstungsgegenstand“ in Death Stranding; dem Bridge-Baby. Hier dürfte sich schnell eine gewisse Hass-Liebe zum Spieler aufbauen. Auf der einen Seite wird BB als unverzichtbarer Begleiter geliebt und umsorgt. Auf der anderen Seite bringen gewisse Mechaniken den Spieler an den Rand der Verzweiflung und man möchte sich am liebsten so schnell wie möglich dem nervigen Schreihals entledigen. (Wobei auch hier mit den letzten Updates die nervigen Elemente etwas entschärft wurden.)

    Von der technischen Seite begeistert Death Stranding insbesondre durch die malerischen Landschaften, realistische Wettereinflüsse und detaillierte Charakteranimationen, welche durch echte Schauspieler sehr authentisch wirken. Die mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Engine von Horizon Zero Dawn zeigt, dass sie noch problemlos zu Höhenflügen imstande ist.

    Nicht weniger überzeugend der Sound. Tolle Geräuschkulisse, teils traumhaft schöner OST und natürlich eine hervorragende Sprachausgabe. (kann nur für die englische Originalfassung sprechen.)

    Kurzum ein also ein sehr interessantes Spiel welches mit etlichen Innovationen aufwartet und sich klar von der breiten Masse abhebt. Ob man diese Innovationen als Top oder Flop bezeichnet, ist sehr individuell. Ich für meinen Teil bin vom Spiel, bei den meisten Punkten, nach etwas Eingewöhnungszeit begeistert.


    Gesamt
    89%
    Grafik
    94%
    Sound
    89%
    Story
    80%
    Technik Innovation

    +grossartige Atmosphäre

    +tolle Optik

    +schöner Soudtrack

    +alles andere als 0815

    -schwache Action

    -nervige Fahrphysik

    -unnötig viele Hürden in Menüs


    gespielt: 337h | beendet: |05.12.2021
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    Andreas B.

    Status: Aktiv


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