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    Victoria Trauttmansdorff

    Victoria Trauttmansdorff (* 8. September 1960 in Wien) ist eine österreichische Theater- und Filmschauspielerin. Einen Namen machte sie sich vor allem als langjähriges Ensemblemitglied des Hamburger Thalia Theaters. Einem breiten Publikum wurde sie ausserdem durch ihre erste grosse Filmrolle in Jan Bonnys Spielfilm Gegenüber (2007) bekannt.

    Victoria Trauttmansdorff wurde 1960 in Wien geboren und entstammt dem gräflichen Adelsgeschlecht Trauttmansdorff. Ihr Vater war Antiquitätenhändler, ihre Mutter, eine Diplomatentochter, stammte aus den Niederlanden, war in England aufgewachsen und hatte die Schauspielschule in Wien besucht. Trauttmansdorff besuchte die französische Schule in ihrer Heimatstadt. Nach der Matura ging sie als Au-pair-Mädchen nach London, wo ihre Schauspielambitionen geweckt wurden, als sie in einem Theater als Kartenabreisserin arbeitete. Daraufhin begann sie in Salzburg eine Schauspielausbildung, die sie aber zu Gunsten eines Theaterengagements am Düsseldorfer Schauspielhaus vorzeitig beendete. Nach einer Spielzeit wechselte sie an das Nationaltheater Mannheim und später an das Stuttgarter Schauspielhaus.

    1993 wurde Trauttmansdorff von Regisseur Jürgen Flimm an das Thalia Theater in Hamburg geholt, wo sie seitdem als festes Ensemblemitglied tätig ist und mehrfach mit Regisseuren wie Dimiter Gotscheff, Andreas Kriegenburg, Dea Loher oder Michael Thalheimer zusammenarbeitete. Sie debütierte dort mit der Rolle der Lady Milford in Friedrich Schillers Kabale und Liebe und der des Gretchens in George Taboris Mein Kampf. Daraufhin folgten zumeist kleine Rollen in Stücken von Tschechow, Ferenc Molnárs Der gläserne Pantoffel (1996) oder die Rolle der Chrysothemis in Elmar Goerdens Inszenierung von Elektra (1999) nach Hugo von Hofmannsthal.

    Nach einer längeren Krankheit, während der sie weiter als Schauspielerin arbeitete, überdachte Trauttmansdorff ihre Rollenauswahl ("Kein Mädchen mehr, keine Romantik, nur noch ich selber"). Sie schätzt vorwiegend zerrissene und gebeutelte Frauentypen und taucht laut eigenen Angaben "gern in Abgründe". 2003 errang die damals 43-Jährige mit dem Part der Christine Linde in Stephan Kimmigs Nora-Inszenierung ihren bisher grössten Erfolg, nachdem sie für eine jüngere Kollegin eingesprungen war. Die deutsche Fachpresse lobte sie für ihre "schnodderig, total desillusioniert(e)" Rolle in dem Ibsen-Stück und für "das Kunststück, Torvald als Widerpart Noras zu überflügeln." Die Jury der Fachzeitschrift Theater heute wählte Trauttmansdorff daraufhin hinter Anne Tismer und gemeinsam mit Fritzi Haberlandt auf Platz zwei in der Kategorie Schauspielerin des Jahres. Es folgten unter anderem die Doppelrolle der Morphinistin Knobbe und der Frau Direktor Hassenreuter in Armin Petras’ Hauptmann-Tragikomödie Die Ratten (2004), die morphiumsüchtige Ehefrau und Mutter in Michael Thalheimers Inszenierung von Eugene O’Neills Theaterstück Eines langen Tages Reise in die Nacht (2005), die Erna in Die Präsidentinnen (2006) und die Gertrud in Thalheimers Hamlet (2008). "Ich bin keine Heldendarstellerin. Ich habe nie die Naiven gespielt, immer die, die so einen Knacks haben. Verliererinnen, die nicht wissen, dass sie welche sind. Das muss irgendwie meine Ausstrahlung sein", so die Österreicherin 2004 in einem Interview mit der Zeitschrift Die Welt.

    Parallel zu ihrer Arbeit am Theater erschien die Schauspielerin, die Englisch, Französisch und Holländisch spricht, ab Anfang der 1990er Jahre in Film und Fernsehen und nahm auch an Autorenlesungen teil. Trauttmansdorff absolvierte Gastauftritte in Serien wie Die Albertis (2004-2005) oder als Pathologin Dr. Dunkel in Einsatz in Hamburg (2004-2010) und war mit Nebenrollen in Spielfilmen wie Bella Martha (2001), Adam & Eva (2003) oder Gespenster (2005) zu sehen. 2005 übernahm sie in Christoph Hochhäuslers Spielfilm Falscher Bekenner (2005) einen grösseren Part als sorgenvolle Mutter von Constantin von Jascheroff. 2007 folgte der Durchbruch als Filmschauspielerin mit der weiblichen Hauptrolle in Jan Bonnys Familiendrama Gegenüber (2007), das von einem Paar handelt, das sich nach 20-jähriger Ehe in Isolation, Trauer und Sprachlosigkeit verloren hat. Die Ehefrau versucht die Zerrüttung der Ehe daraufhin durch gewalttätige Ausbrüche gegen ihren Mann (gespielt von Matthias Brandt) zu kompensieren. Vom Spiegel als anrührendes Drama über Zorn und Zärtlichkeit rezensiert, fanden vor allem die Leistungen der beiden Hauptdarsteller Anerkennung bei den deutschen Kritikern, und Trauttmansdorff erhielt für ihre erste Kinohauptrolle als prügelnde Ehefrau eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin zugesprochen.

    2009 folgte der Fernsehfilm Schlaflos, in dem Trauttmansdorff als MS-kranke Schwägerin von Hauptdarstellerin Senta Berger zu sehen war. 2010 bekleidete sie einen Part in John Osbornes Der Entertainer unter der Regie von Christiane Pohle am Thalia in der Gaussstrasse. Im Fernsehen erschien Trauttmansdorff als betrunkene Chefarztgattin in der Krimikomödie Zwei für alle Fälle - Ein Song für den Mörder, ehe sie die Hauptrolle einer bedrohlichen Stalkerin in einer Folge der Fernsehserie Bloch neben Titelheld Dieter Pfaff übernahm. Regisseur Jan Schütte lobte sie für die grosse Intensität und ihre Unberechenbarkeit, die sie der Bloch-Rolle mitgab. Wie kaum eine andere Schauspielerin könne sie "aus der Position der Schwäche eine echte Bedrohung erwachsen lassen", urteilte die taz. "Im Fernsehen ist Victoria Trauttmansdorff eigentlich fast nie zu sehen; in dieses TV-Serial gefallen, scheint die Gegenwart der Bühnenarbeiterin jetzt umso erdrückender - und doch extrem funktional." Im selben Jahr folgten der Part einer Sektenchefin beziehungsweise das verbitterte Mitglied einer Wellness-Unternehmersfamilie in zwei Tatort-Folgen (Glaube, Liebe, Tod, Unsterblich schön, beide 2010).

    Victoria Trauttmansdorff ist mit dem deutschen Regisseur und Schauspieler Wolf-Dietrich Sprenger verheiratet, den sie während der Proben zu Kasimir und Karoline am Stuttgarter Schauspielhaus kennenlernte. Das Ehepaar hat zwei Töchter.

    Quelle: Wikipedia

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