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    Produkt-Bewertung

    Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain - Collector's Edition

    Andreas B.

    Episch präsentierte Open-World-Infiltrations-Simulation.

    Nach langer Wartezeit bekommen Schleichexperten endlich wieder anspruchsvolle Kost vorgesetzt.

    Phantom Pain bereichert das aus Peace Walker bekannte Spielprinzip mit Open-World Elemente. Die Aufträge werden nacheinander von einer Kommandozentrale aus, oder direkt auf den Levels in Angriff genommen. Die Hauptmissionen finden jeweils auf einen begrenzten Abschnitt statt. Nebenmissionen beginnen per Direktauswahl, oder wenn man sich der Zone nähert.

    Es wird eine Vielzahl an Aufträgen geboten, bei denen oftmals unterschiedliche Wege zum Ziel führen. Je nach Begleiter und Ausrüstung werden die Aufträge ganz unterschiedlich angegangen und da MGS 5 die Gegner laufend an die Spielweise des Spielers anpasst, motiviert dieses neue Taktiken auszuprobieren. (Mittels externer Aufträge kann man diesen Anpassungen entgegenwirken.)

    Einen wählbaren Schwierigkeitsgrad wie bei MGS 1-4 gibt es nicht. (Ab Kapitel 2 gibt es einige Aufträge mit erschwerten Bedingungen.) Der Fortschritt bei der Ausrüstung, die Spielweise und die daraus resultierenden Anpassungen ergeben den Schwierigkeitsgrad. So werden unachtsame Spieler schnell mal überrannt, oder Spieler welche geradlinig der Story folgen, ohne der Ausrüstung die nötige Entwicklungszeit zu geben, vor scheinbar unlösbare Aufgaben gestellt. Kreativität ist in diesem Fall der Schlüssel. Denn unorthodoxe Vorgehensweisen werden in MGS5 oftmals belohnt.

    Nebenbei kann man wie bereits in Peace Walker, eine eigene Armee erstellen und mit den so angehäuften Fertigkeiten, eine grosse Palette an sehr abwechslungsreichen und manchmal auch echt spassigen Ausrüstungsgegenständen entwickeln.
    Hinzu kommt ein umfassendes Ressourcenmanagement, welches direkt auf dem Spielfeld sowie durch Aufträge seines Personals aufgestockt wird. (Oder man bedient sich in FOB Missionen bei anderen Spieler.)
    Allgemein kommen im Laufe des Spiels immer mehr Möglichkeiten hinzu, wodurch die Spieleerfahrung frisch und motivierend bleibt. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze sehr komplex und zugegeben, wenn man das Optimum erreichen will, braucht es viel Übung. Man kann das Spiel aber im Grunde einfach machen lassen.

    Bei den bereits erwähnten FOB Missionen, infiltriert man die Basis anderer Spieler um die Ressourcen, das Personal oder den Maschinen- und Fahrzeugpark zu erweitern. Wichtig ist zu erwähnen dass man grundsätzlich zu jeder Zeit angegriffen werden kann. Was gerade für Spieler ärgerlich sein kann, welche eigentlich lieber für sich selber spielen wollen. Spätestens nach der Entwicklung einer Atombombe wird man zum begehrten Ziel und sollte sich intensiv mit der Basisverteidigung auseinander setzen. Alternativ kann man seine FOB auch gegen MB-Coins versichern. MB-Coins werden sehr spärlich in den täglichen Belohnungen ausgeschüttet, oder mittels Aufträgen verdient. Wer richtig vorankommen will, muss diese aber mit richtigem Geld kaufen. Hierzu fallen mir ganz spontan zwei Wörter ein: miese Abzocke!!!

    Um den zahlreichen Möglichkeiten auf dem Feld Herr zu werden, ist eine umfassende und durchdachte Steuerung nötig. Übung macht den Meister, gilt die Devise. Gerade bei hektischen Momenten können Richtungen oder Tastenkombinationen, schon mal daneben gehen. Dazu kommt das manchmal etwas „rutschige“ Levelterrain.

    Alles andere als begeistert bin ich von der Fahrzeugsteuerung. Das Fahrverhalten ist absolut hölzern ausgefallen und die Physik lässt das Fahrzeug stellenweise bereits an kleinsten Ecken anstehen, oder gar überschlagen.
    (Für grössere Distanzen nutze ich lieber den „Packetlieferdienst“, oder das geländegängige D-Horse.)

    Vom Umfang her bieten die beiden Levels einiges, stehen im Vergleich zu anderen Open-World Spielen aber höchstens im Mittelfeld. So sind die Levels flächenmässig zwar recht gross, wirken aber dafür recht Karg und sind gerade im ersten Abschnitt, grossteils nicht begehbar. (Bereits kleine Erhöhungen von 1-2 Meter können zum unüberwindbaren Hindernis werden.) Im Allgemeinen finde ich die Levels etwas monoton gestaltet und es gibt nur wenig zu entdecken.

    Kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte der MGS Serie, der Story. Hierbei hinkt MGS5 klar weit hinter MGS1-4 her. Man könnte fast sagen, die Story ist in Phantom Pain zur Nebensache degradiert worden. So erreicht die Handlung nicht das Ausmass und Spannung von MGS 1-4. Ausserdem wird ein grosser Teil der Geschichte lediglich in Form von Tonbändern erzählt.

    Aussagen wie die Story sei schlecht, oder habe gar nichts mit MGS zu tun, sprich schaffe keinen Bezug zu den anderen Titel, sind hingegen absolut ungerechtfertigt.
    MGS 5 wartet mit einer abermals sehr interessanten Thematik auf, bietet interessante neue Figuren, verrät neue Einzelheiten zu altbekannten Charakteren und lässt viel Spielraum für eine weiterführende Geschichte. Es werden wieder einige interessante Wendungen und Überraschungen geboten. Kritik an der Gesellschaft und psychologische Ansätze sind wir uns bereits gewohnt.
    Die Voraussetzungen der Geschichte etwas abzugewinnen sind allerdings eine gute Kenntnis über die gesamte Story von Metal Gear und MGS, sowie ein aufmerksames Ohr und gute Kombinier-Fertigkeiten. Wie schon bei Peace Walker ist die Story nach dem Sieg über den vermeintlichen Bossgegener nicht zu Ende. Dieser stellt lediglich das erste, von insgesamt vier Story-Finalen dar. (Das wichtigste ist nach Abschluss von Mission 46 zu sehen.)
    Einen klaren Minuspunk vergebe ich bei den Bossfights. Diese sind zwar toll in Szene gesetzt, aber viel zu anspruchslos. Spannende, einprägsame Kämpfe gibt es leider keine.

    Musikalisch einmal mehr episch untermahlt, von tollen Synchronsprechern gesprochen und mit einer authentischen Soundkulisse versehen. (Schade nur das Big Boss so wenig spricht!)

    Grafisch begeistert der neuste Teil besonders bei den detaillierten Charaktermodellen und den schönen Lichteffekten. Auch die verschiedenen Wettereffekte können sich sehen lassen. (Leider fallen Veränderungen etwas zu abrupt aus.) Dass gewisse Texturen und Effekte nicht blankpoliert sind, stört mich dabei kaum. Der Gesamteindruck zählt! (Meine Ansicht)

    Abschliessend noch ein paar Allgemeine Punkte:

    Weitere FOB-Abzock-Punkte:
    Zusätzliche FOB's oder sofortige Entwicklungen, mittels teurer MB-Coins. Durch zusätzliche FOB’s steigert man die Personalkapazität und natürlich steigt man so schneller in den verschiedenen Levels auf, welche für die Entwicklung der Ausrüstung nötig ist. Nach dem Update vom 10. November muss, wer sämtliche Ausrüstung entwickeln will, zwingend über MB-Coins verfügen.

    Obwohl es perfekt dafür geeignet wäre verzichtet das Spiel auf einen Koop-Modus. Schade, hier vergibt MGS grosses Potential.

    Den PvP habe ich bislang nur angetestet. Zu wenig um eine objektive Meinung zu bilden. Bewerte diesen daher auch nicht. Falls ich das irgendwann noch nachholten sollte, werde ich mein Review entsprechend ergänzen.

    Letzten Endes ist entscheidend wieso man MGS spielt. Wer ausschliesslich die Story als Anlass nimmt, wird sicherlich enttäuscht sein. Wer hingegen wegen des Gameplays spielt, wird mit dem bislang umfangreichsten MGS mehr als zufrieden sein.


    Gesamt
    89%
    Grafik
    90%
    Sound
    91%
    Story
    82%
    Multiplayer
    0%
    Motivation

    +Interessante Thematik

    +Viele Ausrüstungsgegenstände und motivierendes Entwicklungssystem

    +Viele Wege führen zum Ziel

    +Gegner passen sich dem Spieler an

    -FOB Abzocke

    -Story erreicht nicht im Ansatz den Umfang und die Spannung von MGS 1-4 und die Bossgegener sind wenig fordernd

    -Hölzerne Fahrzeugsteuerung uns teils fragwürdige Fahrphysik

    -Die beiden Levels wirken mit der Zeit etwas monoton und es gibt nur wenig zu entdecken


    gespielt: 215h | beendet: |10.11.2015
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    Andreas B.

    Status: Aktiv


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