Die Hölle im Paradies! Far Cry 3 bietet dem Spieler wie damals Far Cry 1 idyllische Landschaften und Ferienfeeling.

Nach einer rund ein-stündigen Einführung steht dem Spieler die erste von Zwei grossen Inseln zur Verfügung. Von diesem Zeitpunkt an steht es dem Spieler frei, der eigentlichen Story zu folgen, oder die Wildnis zu erforschen und zahlreichen Zusatz-Missionen zu erledigen. (Diese bringen den Spieler gerade was sein Equipment angeht stark voran.)

In dem Weitläufigen Level gibt es viele versteckte Orte zu entdecken sowie über hundert Sammlerobjekte zu ergattern, für welche nette Bonis winken. (Dank erstehbaren Karten zudem sehr einfach zu finden.)

Ein ebenfalls wichtiger bestenteil ist die Natur. Aus gejagten Tieren können neue Ausrüstungsgegenstände gebastelt werden und die Pflanzenwelt dient dazu das eine oder andere Mittelchen herzustellen. (Mit dem Unverwundbarkeitssehrum wurde meiner Meinung nach aber übertrieben.)

Ausrüstungen und Waffen gibt es einige. Individuelle Anpassung von Waffen Inklusive. Was mir aber nicht so gefällt sind die Eigenschaften der Waffen welche weit von der Realität entfernt sind. Ein kleines Beispiel dazu: So kann man zwar mit einer Panzerfaust ein Feuer entfachen, nicht aber mit einem Brandpfeil.

Vom Spielprinzip her dürfte das Spiel jeden freiheitsliebenden Actionfan mit Sammelflair ansprechen. Besonders aber kommen Spieler auf ihre Kosten, die gerne aus dem Hinterhalt agieren und schleichen. (Gerade bei höherem Schwierigkeitsgrad manchmal die bessere Lösung)

Mit dieser riesigen Fülle an Möglichkeiten schafft es das Spiel hervorragend den Spieler in seinen Bann zu ziehen. Anfangs dacht auch ich: "Das ist das Spiel des Jahres!"
Doch sind die Aufträge erst mal erfüllt, alle Sammlerobjekte gefunden und das Inventar vervollständigt, nimmt der Spielspass meiner Meinung nach rapide ab. (Nach ca. 30 Stunden hatte ich alles geschafft was es zu schaffen gibt.) Der Wiederspielwert ist zudem eher gering.

Die Story,… nun ja. Ein College-boy der zusammen mit Freunden gefangen genommen wird, flieht und Mithilfe der örtlichen Bevölkerung durch „ übernatürliche“ Umstände zum Rambo mutiert. Fortan versucht seine Freunde zu retten und sich an seinen wahnsinnigen Peiniger zu rächen. Auch wenn das ganze gut inszeniert ist, mich hat die Handlung absolut kalt gelassen.
Die grosse Entscheidung am Ende des Spiels, wodurch das Spiel zwei Abschlüsse erhält, fand ich so wie es hier präsentiert wurde zudem absolut unnötig.

Was den Wahnsinn betrifft so scheint es in der Welt von Far Cry3 ein echtes Virus zu sein. So trifft man praktisch nur auf gestörte Personen während des ganzen Spiels. (War für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten.)

Zudem empfand ich gewisse Aufträge, wie zum Beispiel Leoparden mit dem Flammenwerfer zu jagen als höchst geschmacklos.
Dazu kommt dass ein Teil der Aufträge innert wenigen Minuten erledigt ist und manchmal sehr einfallslos daherkommt. Rausgehen, ein paar Pflanzen sammeln und fertig.

Optisch gesehen ist Far Cry 3 im Gesamtpaket absolut gelungen. Bei genauerem Hinsehen findet man allerdings unzählige kleine Fehler. Schwebende Objekte, Schattenfehler, Objekte die miteinander verschmelzen,…. Für ein Open World Spiel mit diesem Ausmass aber völlig in Ordnung.
Etwas schade finde ich das Waffen und andere Gegenstände manchmal zu schnell verschwinden.

Soundtechnisch ist das Ganze in Ordnung. Umgebungen klingen weitestgehend authentisch wenn auch manchmal etwas leer. Waffen und deutsche Synchro im Durchschnitt, wobei letzteres oft nicht Lippensynchron ist. Was den Soundtrack angeht so bin ich geteilter Meinung. Er passt zwar meist zum Geschehen ist aber für meinen Geschmack teilweise etwas zu kitschig und aufdringlich. (Aber das ist Geschmackssache)

Es darf auch Koop gespielt werden. Zusätzliche Aufträge mit neuen Charakteren bieten einige Stunden solide Ballerkost. (Mir wäre es lieber gewesen der Koop wäre im richtigen Spiel verankert gewesen aber was solls.)

Den Multiplayer habe ich nicht gespielt. Darum kann ich ihn nicht bewerten.

Abschliessend muss ich trotz aller Kritik sagen, dass sich der kurze, aber Intensive Ausflug in die „Grüne Hölle“ gelohnt hat.

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